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DAS NEW COLOURS FESTIVAL IST ERÖFFNET!

Das Nguyen Lé Trio befeuerte einen warmen Begrüßungsabend

Gelsenkirchen, 08.09.2023
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Stefan Pieper

Das Zweite New Colours Festival ist eröffnet. Bis einschließlich Sonntag finden noch 15 Konzerte an den diversen Spielstättem statt. Beim gestrigen Auftaktabend in der Kaue würdigte Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge das große Engagement von Bernd Zimmermann und Susanne Pohlen, die dieses Festival als „echte Überzeugungstäter“ nun schon zum zweiten Mal realisiert gestellt haben. Zu einem Begrüßungsvortrag eingeladen war auch Dr. Helena Lischka, die es als Expertin für Kulturmarketing und bis vor kurzem in der Geschäftsführung beim moers-festival, wissen muss, was ein Festival wie „New Colours“ bedeutet in Sachen Außenwirkung, Identitätsstiftung, aber auch was alles dahinter steht an Aufwand und Überzeugungsarbeit.

Dass wir in Zeiten leben, wo viel verwaltet, diskutiert, reglementiert und damit letztlich wieder ausgebremst wird, hatte auch Karin Welge in ihrem Grußwort thematisiert. Die wahre Kunst liege darin, über das ganze Kleinklein hinaus, wieder in den Modus des „Machens“ zu geraten. Und genau hier sind eben Bernd Zimmermann und Susanne Polen mit großer Hartnäckigkeit gesegnet, zu der auch immer etwas Verrückheit gehört. Ein bisschen „verrückt“ müsse man ja schon sein – so Zimmermann selbst - um in einer Zeit voller Krisen und obendrein einer so strukturschwachen Stadt wie Gelsenkirchen mit einem internationalen Festival an den Start zu gehen.

Hier ist eine Botschaft angekommen

Der Auftritt von Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin zeigt, dass die Botschaft auch in der Kommunalverwaltung angekommen ist und dieses Jazzfestival als öffentliche Angelegenheit für die Stadt wertgeschätzt wird – was in einer solideren Förderung und vor allem guten Werbeaktivitäten seitens der Stadt zum Ausdruck komme. Vom sicheren Instinkt, aus dem individuellen Gepräge eines Festivals eine nach außen sichtbare „Marke“ zu kreieren, zeugte beim Eröffnungsabend die Präsenz in- und ausländischer Medienvertreter, welche sonst wohl regelmäßig zwischen anerkannten Kulturmetropolen hin- und herreisen. Und wo der Stadt Gelsenkirchen wohl nach wie vor eine gewisse Portion Exotik anhaften mag. Die Liebe zu dieser Stadt mit seinen vielen Prachtbauten teilte Bernd Zimmermann auf jeden Fall mit seinem Publikum in der Kaue, das immer dann besonders herzlich applaudierte, wenn genau dieser kulturelle Lokalpatriotismus zur Sprache kam. Thema wurde. Jazz erweist sich hier als einer der emotionalsten und beweglichsten Verstärker, um Herzen und Geist dafür zu öffnen.

Musik wie ein wärmendes Feuer

Schon der erste Auftritt des Festivals stellte klar, dass sich „New Colours“ in der gehobenen, internationalen Liga positioniert: Eine starke, verbindende Kraft wirkt zwischen dem Gitarristen Nguyen Lé, dem kanadischen E-Bassisten Chris Jennings und dem marokkanischen Perkussionspieler Rhani Krija . Letzterer stellt ohne Zweifel das mächtige Epizentrum dieser Interaktion dar, die in der Kaue die Kraft eines wärmenden Feuers entfaltet: Krijas Schlagzeug-Stil ist komplett „unique“ und eigenwillig, aber extrem wirkungsvoll. Seine Herangehensweise könnte man – ganz von außen betrachtet - mit Trilok Gurtu vergleichen: Auch bei diesem indischen Drummer ist alles um eine traditionelle Stilistik zentriert, aber es entwickelt sich konzentrisch ein universell flexible, unvergleichliche rhythmische Diktion daraus. So etwas betreibt auch Rani Krija, aber dies funkt nun doch auf einer ganz anderen Wellenlänge: Hier ist es die Rhythmik des Maghreb mit ihrer vibrierenden Unruhe, basierend auf einem polymetrischen Spiel mit Synkopenschlägen. Phänomenal, wie aus dieser konsequenten Unregelmäßigkeit ein extrem verlässliches, hypnotisches Timing entsteht. Bassist Chris Jennings hört sich tief in die Sache rein, reagiert und führt zugleich – und ja, seine Finger auf den Saiten des Tieftöners müssen wohl eine athletische Herausforderung stemmen. Ngyuen Lé zeigte sich erwartungsgemäß hochkultiviert mit seinen eleganten Gitarrenläufen voller Inspirationskraft, Tiefe und Klarheit. Der Set wirkte zugegebenermaßen schon sehr gleichförmig, und doch haben die Stücke der Band eine große Bandbreite von imaginativer Lyrik bis hin zu rockiger Kraftentfaltung. Mit letzterem hätte Nguyen Le durchaus manchmal etwas offensiver um die Ecke kommen können, wo die mächtige Rhythmusgruppe, also zwei Drittel dieses Trios die Musik in jedem Moment als ausgesprochen „physische“ Angelegenheit markieren. Dass beim Erleben von so viel Groove und Motorik die meisten Menschen heutzutage immer völlig still sitzen bleiben, ist schon irgendwie merkwürdig...

Heute wird das New Colours Festival am Gelsenkirchener Leibniz-Gymnasium den Schulunterricht aufmischen. Auch wenn dieser Termin nicht öffentlich ist, wird nrwjazz darüber berichten, denn hier geht es um Basisarbeit. Für alle anderen, regulären Konzerte gibt es noch Karten - und natürlich ist die Abendkasse immer geöffnet.

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