Bild für Beitrag: Complex heavy rock- avant jazz | Ava Mendoza`s Unnatural Ways
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Complex heavy rock- avant jazz

Ava Mendoza`s Unnatural Ways

Köln, 17.04.2015
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Die Musik, die vor dem Konzert aus dem Lautsprecher tönt, ist nicht beiläufig, sondern ein Statement. Mit dieser Musik sagt die amerikanische Gitarristin Ava Mendoza dem Publikum, etwas über ihre Wurzeln und ihre Musik. Deltablues, Avantgard, Free Jazz, afrikanische Musik und Indie Rock und alles zusammen nennt sie: complex heavy rock, avant jazz and warped, noisy blues.

Ava Mendoza, die aus Oakland stammt und nun in Brooklyn lebt, hat ihre eigene Sprache auf der Gitarre gefunden. Komplexe wohl durchdachte Kompositionen, die sie immer wieder mit ihren Improvisationen bricht. Noisige Intros gehen in harte Riffs über, die sie dann wieder auflöst. Die Fußarbeit an den verschiedenen elektronischen Soundeffekten hat manchmal fast soviel Raum, wie die Handarbeit an der Gitarre.

Alber Ayler und der frühe Free Jazz sind für sie wichtige Bezugspunkte.

Ava Mendozas Trio Unnatural Ways tourt in Europa mit Tim Dahl (b) und Max Jaffe (dr).

Der Bassist Tim Dahl, Mitglied der Noise Rockband Child Abuse, hat mit Yusef Lateef, Archie Shepp und John Zorn ebenso gespielt, wie mit Lydia Lunch. Bei Tim Dahl ist der E-Bass nicht nur Rhythmus Backround, sondern steht gleichberechtigt neben der Gitarre. Er stützt das Spiel von Ava Mendoza und geht mit ihr in den Dialog. Ein Bassist, der ebenso wie Mendoza, in vielen Genres zu Hause ist und ihre Grenzen ständig überschreitet. Er hat die Gitarristin schon 2014 auf dem Moers Festival begleitet.

Max Jaffe spielt ebenfalls in verschiedenen Avant Rock Formationen und lotet die Grenzen seines Schlagzeuges ständig aus. So hat er immer wieder verschiedene Becken, Metallscheiben oder auch eine Wasserflasche auf seinen Drums liegen und bezieht sie in sein Spiel ein. Jaffe greift Mendozas Themen auf und erweitert sie ohne dabei den Beat zu verlieren.

Im Stadtgarten spielt das Trio vor allem Stücke, die auf dem Album “Unnatural Ways“ (2013) zu finden sind. Die meisten Stücke sind instrumental, es gibt nur wenige Songs in denen Ava ihre dunkle Stimme einsetzt, wie in “Dogsbodies“ oder “Shadowtrapping“. Ihr Gesang bewegt sich, entgegen ihrem Gitarrenspiel, eher in konventionellen Bahnen und ist weder von Yoko Ono noch von Laurie Andersson oder anderen Avantgarde Musikerinnen geprägt.

Ihr Auftritt ist unprätentiös und sie gibt sich eher wortkarg. Die Titel der Stücke werden nicht angesagt und dementsprechend gibt es keinerlei Infos oder Geschichten zu den Stücken. Der Dank für den Beifall ist die einzige Ansage und am Ende wird das Album kurz beworben und eine Einladung an die Bar wird ausgesprochen.

Ava Mendozas ist eine Grenzgängerin zwischen den Stilen und wer sich auf ihre Musik einlassen kann, wird von ihr in den Bann gezogen. Complex heavy rock, avant jazz and warped, noisy blues.

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