Bild für Beitrag: Cologne Jazzweek John Taylor Abend | Ross/Leidinger & Besson/Sternal/Burgwinkel
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Cologne Jazzweek John Taylor Abend

Ross/Leidinger & Besson/Sternal/Burgwinkel

Köln, 04.09.2021
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Das Doppelkonzert am 1.9. im Kölner LOFT war dem Pianisten und langjährigen Dozenten an der Musikhochschule John Taylor gewidmet. Benedikt Müller erinnert sich in seiner Moderation daran, dass John Taylor oft als Gast im LOFT war und bis nach Mitternacht mit den Musiker*innen an der Theke diskutierte.

1. Konzert Florian Ross und Lukas Leidinger Duo an zwei Flügeln.

Der Pianist Florian Ross , der nun selbst an der Musikhochschule unterrichtet, war Schüler von John Taylor. „Wir fingen beide am selben Tag, am 1.10.93, an der Musikhochschule an und kannten uns dort erstmal nicht aus.“ John Taylor war für Florian Ross ein Glücksfall. Ross sagte sich, dass es doch noch etwas mehr als nur den amerikanischen Jazz geben müsse und den deutschen Free Jazz fand er eher blöd. Dann traf auf seinen Lehrer John Taylor, der amerikanischen Jazz, englischen und europäischen Jazz, Klassik und Impressionismus miteinander verschmolz. Der ECM Jazz der 70er, war genau dass, was Ross suchte und bei Taylor fand. Lukas Leidinger war Schüler von Florian Ross , also Taylor Schüler der zweiten Generation. „Ich fing 2008 an der Musikhochschule an und John ging 2007 in Rente, so habe ich ihn verpasst.“

Florian Ross , der nach eigener Aussage privat fast nur Klassik hört, greift aber immer noch gelegentlich zu den alten ECM Jazzscheiben.

Taylor hatte kein Unterrichtssystem, er spielte einfach mit Ross zusammen. Wenn Ross bei einer bemerkenswerten Stelle nachfragte, was dies sei, war die Antwort meist: “I don`t know.“ John Taylor der am 25.9.42 in Manchester geboren war, hat nur als Kind formalen Klavierunterricht erhalten. Allerdings war seine Schwester Pianistin und auch sein Vater spielte Piano, so ist er mit diesem Instrument groß geworden. Auch wenn Taylor kein systematischer Lehrer war, so ist sein Einfluss auf die Kölner Pianisten nicht zu unterschätzen.

Florian Ross beschreibt, dass er mit Taylor eben gejamt und dabei gelernt habe. Und genau dass machen dann Florian Ross und Lukas Leidinger zusammen. Bei aller Improvisation spürt man ein durchaus klar strukturiertes Spiel. Am Anfang des Konzerts wird die Stimme von John Taylor eingeblendet und die beiden Pianisten spielen gegen Ende langsam in die Einspielung hinein. Sie spielen Stücke von beiden Pianisten. Während Lukas Leidinger sein Klavier auch präpariert, setzt Florian Ross ein kleines Taschenklavier für Kinder ein. Zwei Generationen Pianisten, die vortrefflich miteinander spielen und ein eindrückliches Konzert im Geist von John Taylor spielen.

2. Konzert: Airelle Besson, Trompete; Sebastian Sternal , Piano und Rhodes; Jonas Burgwinkel , Schlagzeug.

Sebastian Sternal und Jonas Burgwinkel sind vor acht jahren zum erstenmal im Trio mit der herausragenden französischen Trompeterin Airelle Besson im LOFT aufgetreten. Von 2014 bis 2017 war Airelle Besson Artist in Residence auf dem Zwischen 2014 und 2017 war sie Artist in Residence auf dem Festival Jazz Sous les Pommiers in Coutances, auch dort traten die drei gemeinsam auf. Der Bezug zu Taylor wird über Sebastian Sternal hergestellt, der Taylor Schüler war. Taylor war schon Sebastians Mentor im Bujazzo. Kennen gelernt hat er John Taylor mit 15 Jahren. Und wie er sagt, weht Taylors Geist durch viele Stücke an diesem Abend. Das gilt besonders für die Stücke von Sebastian Sternal , wie Magnolia, Prayer oder das Stück mit dem expliziten Titel J.T. Ein Stück stammt von Jonas Burgwinkel und ist außerhalb des Taylor Einflusses angesiedelt, ein explosives zupackendes Stück .Einige Stücke stammen auch aus der Feder von Airelle Bessont. Von einem Ort in Nord Lappland inspiriert und bringt sie eine nordische Note in das Konzert, die auch gut zum ECM Jazz passt. Das letzte Stück The Painter and The Boxer stammt ebenso von ihr. Hier spürt man keinen Taylor Einfluss. Es eröffnet mit einem Schlagzeugsolo, arbeitet mit Ostinato Strukturen und Sternal spielt Rhodes dazu. Ein Stück mit viel Schlagzeug Einsatz. Auch die Zugabe ist ein kurzes neues stück der Trompeterin, für das sie noch keinen Titel hat.

Ein abwechslungsreiches Konzert mit unterschiedlichen Facetten, einige davon sicher von John Taylor geprägt. Aber es spricht für Taylor als Lehrer, dass er keine Richtung mit festen Parametern hinterlässt, sondern eher eine offene Herangehensweise an Musik gefördert hat.

Trotzdem bleibt seine Musik einflussreich, besonders in Köln, wo er lange gelehrt hat.

Der Konzertabend im LOFT hätte John Taylor sicher gut gefallen.

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