Viel Groove und Funk

Bereits zum achten Mal stand Candy Dulfer auf der Bühne im Leverkusener Forum. Mit ihr zusammen natürlich Ulco Bed an der Gitarre, der wieder mit fulminanten Soli das Publikum zur äußersten Begeisterung brachte. Gesanglich unterstützten Ivan Peroti und Camilo Rodriguez die Saxophonistin. Des Weiteren am Bass Xander Buvelot, an den Keyboards Henne Reijs sowie Roger Happel und das jüngste Bandmitglied Kick Woudstra am Schlagzeug. „Stay ready“ rief Dulfer den Gästen zu und die mussten auf das ausnahmslos bekannteste Stück „Lilly Was Here“ nicht lange warten.

In der Corona-Zeit musste sie die Band zusammenhalten, erzählte Dulfer. Sie fand die Zeit „ugly“. In der aktuellen Besetzung spielen sie seit 2021 zusammen und 2022 kam die CD „We Never Stop“ heraus. „Wir müssen mehr zusammen kommen in der Welt und nicht auseinandergehen,“ forderte die blonde Musikerin und „wir müssen mehr Party machen“. Dafür gab es auch ausreichend Stücke. Natürlich auch aus ihrer Zeit in der Band von Prince. Mitte der 1980er Jahre wurde Megastar Prince auf die junge Künstlerin aufmerksam und gab ihr die Möglichkeit, Proben ihres Könnens zu zeigen. Candy überzeugte auf voller Linie – und so begann mit dem Album „Graffiti Bridge“ eine lang andauernde künstlerische Zusammenarbeit. In Leverkusen „You Don’t Have To Be Rich“ und weitere Prince Hits.

Als Solokünstlerin, Songschreiberin und gefragte Instrumentalistin hat Dulfer mit einigen der größten Namen der modernen Musik zusammengearbeitet, darunter Van Morrison, Maceo Parker, Lionel Richie, Beyoncé, und auch Aretha Franklin. Sie liebt die Bühne und hat richtig Spaß in Leverkusen mit der Band und dem Publikum. Da heißt es dann „Yeahyeahyeah“ und zwischendurch kommt mal eine kurze Ballade, die aber auch noch sehr funky ist und schon ging es weiter mit „Jammin' tonight“. Ein sehr langes Stück – „Pick Up The Pieces“ – genossen die Fans des Funks sichtlich am Schluss des wieder einmal grandiosen Funk-Party-Konzertes des niederländischen Funk-Export. Gerne auch wieder nächstes Jahr.

Die Budapester Jazz-, Hip-Hop- und Improvisation-Band Jazzbois“ eröffneten zuvor den Abend mit ihren jazzigen Harmonien und funkigen Rhythmen. Das Trio um Bassist Viktor Sági, Keyboarder Bencze Molnár und Schlagzeuger Tamás Czirják unterstützte Dominik Koszolanszki „DomBeats“ mit Saxophon und Querflöte. Mehr als gut zum Eingrooven waren die vier Musiker. Einige Stücke aus ihrer Veröffentlichung „Higher Dimension Waiting Room“ hatten sie dabei. Damit nahmen sie die Gäste im Forum mit auf eine Reise durch eine Jazz-Hip-Hop-Fusion und erzeugten einen kraftvollen Groove, der das Publikum in den Bann zog.

Die Leverkusener Jazztage sind heute ein wichtiges Aushängeschild der Stadt. Bereits zum 44. Mal lockten sie Besucher aus ller Welt in die Stadt. Mittlerweile kommen auch Fans anderer Musikrichtungen auf ihre Kosten. Denn ebenso wie der Jazz selbst scheut das Festival keine Berührungen mit Pop, Blues, Rock - oder Hip-Hop.