Bunt angestrichen
Hans Wanning Trio feat. Djamel Laroussi
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Auf Mallorca habe er ihn das erste Mal nach ganz vielen Jahren zufällig wiedergesehen und direkt angesprochen, erzählt Bassist Martin Furmann. Früher, da spielte Djamel Laroussi viel im Ruhrgebiet, vor allem in Recklinghausen. Dann hat der Algerier Karriere gemacht, ist gar mit Stevie Wonder getourt. Am Donnerstagabend nun war Laroussi auf Einladung der Jazzinitiative „GEjazzt“ als Gast mit dem Hans Wanning Trio in der prächtig gefüllten Kellerbar des Consol Theaters.
Die beiden Gelsenkirchener Martin Furmann (Bass) und Daniel Sanleandro (Schlagzeug) sowie der Dortmunder Tastenmann Hans Wanning machen schon seit mehreren Jahren als Trio zusammen Musik. Und lassen dabei Komplexes irgendwie doch immer leichtfüßig erklingen.
Die Kompositionen von Hans Wanning leben von starken Melodien. Sie sind lyrisch, aber doch auch zupackend, nicht zuletzt durch die brettharten und dennoch eleganten Grooves von Martin Furmanns E-Bass.
Rhythmisch interessant ist dieser urbane Jazzsound des Trios, den Djamel Laroussi mit den Farben von ein wenig Stimme, rockiger E-Gitarre und allerlei Klang- und Rhythmuserzeugern bunt anstreicht. Wenn der Algerier dann noch zur nordafrikanischen Laute Guembri zur Einleitung zu einem Stück greift, verlagert sich das Geschehen kurzzeitig Richtung Maghreb.
Aber es ist der gemeinsam entwickelte und schön ineinander greifende, jazzige Sound des Hans Wanning Trios, der den Abend auf Consol prägt. Dass dieser formidable Dreier irgendwann mal seine erste CD aufnimmt, wird höchste Zeit.