Bedingungsloser Fusion-Jazz
Cindy Blackman in der Zeche Carl
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Cindy Blackman ist eine der bedeutensten Jazz- und Rockschlagzeugerinnen unserer Zeit. Ihr aktuelles Album "Another Lifetime", versteht sie als Reminiszenz an die Drummer-Ikone Tony Williams. Bekannt wurde Cindy Blackman als Drummerin in der Band von Lenny Kravitz, mit dem sie von 1993 bis 2004 spielte und tourte. Sie spielte mit Musikern wie Jackie McLean, Joe Hendersen, Hugh Masekela, Pharoah Sanders, Casandra Wilson, Bill Laswell und Buckethead auf. Im letzten Jahr dann machte sie Schlagzeilen, als sie ihren langjährigen Lebensgefährten Carlos Santana heiratete.
Am Sonntagabend spielte sie in der sehr gut besuchten "Zeche Carl" in Altenessen knallharten Fusion-Jazz zusammen mit ihrer Band, bestehend aus David Gilmore (E-Gitarre), Felix Pastorius (Bass) und Marc Carey (Keyboards).
Und als ob sie es noch nötig hätte zu beweisen, dass eine Frau auch Schlagzeug spielen kann, legte sie mit einem Trommelfeuer los. Immer hart am Limit, zum Teil ohne Rücksicht auf ihre Mitspieler, die sich gar nicht noch mehr hätten zurücknehmen können, dominierte sie die Bühne. Manchmal hatte man das Gefühl, dass ihr das Vertrauen in ihre Mitstreiter fehlte und glaubte alles allein machen zu müssen. So war es des öfteren zu viel was sie da in die oft kaum voneinander zu unterscheidenden Stücke legte. Viel zu selten ließ sie David Gilmore und Marc Carey den Raum, um den Stücken ein paar Farbtupfer zu geben.
Zum Gesamteindruck gesellte sich dann zu allem Überfluss auch noch ein nicht sonderlich guter Sound des bandeigenen Technikers.
Alles in allem war das Konzert musikalisch eine Enttäuschung. Wer jedoch allein wegen Cindy Blackman-Santana am Sonntagabend in die Zeche kam, kam voll uns ganz auf seine Kosten..