Bild für Beitrag: Avantgarde Jazz mit Angelika Niescier | Niescier, Bontraeger, Ilgenfritz feat. Hemingway
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Avantgarde Jazz mit Angelika Niescier

Niescier, Bontraeger, Ilgenfritz feat. Hemingway

Köln, 10.09.2015
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Angelika Niescier spielt im Kölner Stadtgarten zusammen mit Musikern des amerikanischen Avantgarde Jazz: dem Bassisten James Ilgenfritz, einem profilierter Vertreter der improvisierten Musik, dem US Schlagzeuger Gerry Hemingway und dem amerikanischen Musiker Nathan Bontraeger am Cello, der in Köln lebt. Die Musik dieser Formation unterscheidet sich fundamental von der Musik, die Niescier auf ihrem letzten Konzert im März im Stadtgarten spielte.

Erkundete sie dort mit ihrem Saxophon verschiedene musikalische Orte und übersetzte auch Volkslieder in die Sprache des Jazz, so werden nun die Ausdrucksmöglichkeiten der Instrumente ausgelotet und neue Klangbilder entwickelt. Wenn man die Musik verorten will, dann könnte man New York wählen mit seinem pulsierendem und manchmal irritierendem Treiben . Die Stücke sind ausnahmslos Kompositionen von James Ilgenfritz, der in New York lebt und aktiver Teil Brooklyn Avantgardeszene ist. Bis auf das Stück Canter, das bereits auf der CD Mindgames erschienen ist, werden alle Stücke zum ersten Mal öffentlich gespielt. Eine Weltpremiere, wie es Ilgenfritz leicht ironisch nennt.

Die Stücke haben noch keinen festen Titel, sondern sind mit den Arbeitstiteln Cologne 1-5 versehen. Diese unfertigen Titel passen sehr gut zu der Musik von Ilgenfritz.

Sehr freie, experimentelle Stücke, die unterschiedliche Klangmöglichkeiten der Instrumente mit ungewöhnlichen Hilfemittel, wie Metallfedern, Plastikbecher und andere Materialien erkunden.

Angelika Niesciers Altsaxophon setzt immer wieder melodische Strukturen, als Gegengewicht zu den Klangexperimenten der anderen Musiker und lotet dabei auch die Möglichkeiten ihres Instrumentes aus. Bass und Schlagzeug lösen sich immer wieder aus der Rolle als Rhythmusgruppe und gehen in die Position der „Melodieinstrumente“. Obwohl der Begriff Melodie hier sehr weit gefasst werden muss. Das Cello begleitet den Bass in einigen Passagen, setzt ihm aber in anderen eine eigene Stimme entgegen. Die gewohnten Rollen der verschiedenen Instrumente, werden immer wieder aufgelöst und neue spannende Formen entstehen.

Die Stücke sind manchmal sperrig (z.B. Cologne Nr. 2) und erfordern die Konzentration der ZuhörerInnen. Aber wer sich auf die Musik einlässt, kann viel entdecken, von ganz feinen leisen Tönen bis zu kraftvollen temporeichen Passagen.

Wer Angelika Niescier vor allem als innovative Jazzerin kennt, der lernt heute auch noch eine weitere Facette der Musikerin kennen, die Avantgarde Improvisation.

Die Musiker bringen die Musik von James Ilgenfritz immer wieder zusammen, auch wenn sie frei spielen, sich weit auseinander bewegen und dabei gewohnte Songstrukturen teilweise auflösen.

Ein Konzert, das den Zuhörern neue Musik mit ungewohnten Klängen bietet und ihn immer wieder aus seiner Komfortzone herauslockt.

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