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Annika Ernst

'Tatort'- Jahresabschluss im Bahnhof Langendreer

Bochum, 22.12.2025
TEXT: Heinz Schlinkert | FOTO: Heinz Schlinkert

Mit einem beeindruckenden Konzert mit der Saxofonistin Annika Ernst fand am 10. Dezember im Bahnhof Langendreer die Tatort Jazz Reihe für dieses Jahr ihren krönenden Abschluss.

Zu Anfang weist Milli Häuser darauf hin, dass Tatort Jazz im nächsten Jahr 20 Jahre alt wird und sie bedankt sich schon jetzt für die Treue des Publikums. Denn mal wieder ist die ehemalige Schalterhalle des Bahnhof Langendreer voll besetzt, obwohl noch 100 Namen auf der Warteliste stehen. Milli berichtet auch, dass bei steigenden Besucherzahlen und trotz Inflation das städtische Budget für die freie Musikszene leider seit 20 Jahren gleich geblieben ist.
Als special guest ist diesmal die Saxofonistin Annika Ernst eingeladen. Mit ihrer Komposition ‚Beauty of nature‘ beginnt das Konzert. Die Tatort Jazz Hausband steigt voll mit ein, man merkt gleich, dass die Chemie auf der Bühne stimmt. Schon hier applaudiert das Publikum angeregt. Annika Ernst kommentiert ihre Stücke und outet sich als Fan von modalem Jazz, ‚Green Dolphin Street‘ passt gut dazu, doch auch ihr eigenes Stück ’Eladofilia’ hat damit zu tun.

Sie überrascht nicht nur mit ihren Kompositionen, auch ihr Sound auf dem TenorSax ist überwältigend. Obwohl sie mit ihrer Band (z. B. bei ‚Fly, My Birdie‘) eher ruhig, laid back spielt, agiert sie heute forsch und rhythmisch ‚nach vorne‘, mit der Tatort Hausband. Und da stimmt alles. Es ist immer wieder erstaunlich wie gut Matthias Dymke, Alex Morsey und Uwe Kellerhoff aufeinander eingespielt sind, ein Solo nach dem anderen liefern und wie sie ihre special guests einbinden.
Alex Morsey zupft und streicht nicht nur den Bass. Bei ‚Beatrice‘ imitiert er Vogelgezwitscher, bei anderen Stücken setzt er eine kleine Flöte ein. Nach einem langen Intro erklingt ein bolivianisches Lied, das Annika für den Jazz umgeschrieben und arrangiert hat. ‚James’, eigentlich ein zartes Gitarren-Stück von Pat Metheny, spielt sie sehr kraftvoll, fast triumphal. Uwe spielt dabei eines seiner diffizilen Soli nur mit den Händen auf Toms und Snare.  

Annika Ernst wurde 1989 in Bielefeld geboren und ist als ausgebildete Kunst- und Musikpädagogin seit  15 Jahren aktiv. Sie studierte in Detmold und in den Niederlanden, inzwischen lebt und spielt sie im Ruhrgebiet. Mit dem 'Colored Sky Trio' aus Enschede hat sie eine EP mit eigenen Kompositionen aufgenommen.

Mit dem berühmten ‚All Blues‘ vom Album ‚Kind of Blue‘ von Miles Davis endet das Konzert, gefolgt von heftigem langanhaltenden Beifall, der noch zwei Zugaben erzwingt.
Dieses tolle Konzert lässt viel hoffen für 2026, doch vorher am 20. Dezember geht der Tatort noch einmal auf Tour, diesmal nach Hattingen in die Henrichshütte.
https://annika-ernst.com/

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