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"Ambitionierte Konzerte"

Klare/Bektas/Ak in Herne

Herne, 05.12.2010
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Jan Klare ist begeistert. Darüber, dass es ein Veranstalter doch tatsächlich wagt, seine regelmäßig stattfindende Reihe mit "Ambitionierte Konzerte" zu überschreiben. Denn das klingt nach Experiment, nach Musik abseits des Mainstream. Und die hat es ja ohnehin schon schwer. Auch schwer, ein Publikum anzulocken.

Und Jan Klare, der Münsteraner Saxofonist und kreativer Freigeist, der genau so eine Musik in seinen vielen Projekten zu spielen pflegt, fühlt sich deshalb in den Herner Flottmann-Hallen auch sichtlich wohl. Zusammen mit den beiden türkischen Ruhrgebiets-Musikern Ahmet Bektas und Fethi Ak brilliert Klare mal wieder mit ambitionierter Musik.

Vor sieben Jahren lernten sich die drei Protagonisten bei einem Projekt mit weiteren Künstlern bei einer großorchestralen Annäherung an türkische Musik kennen. Und begannen danach zunächst, zu dritt traditionelle türkische Tänze zu bearbeiten. Inzwischen schreiben Jan Klare und Ahmet Bektas auch eigene, wunderschöne Stücke für das Trio.

Die Musik von Klare/Bektas/Ak wurzelt deutlich in der türkischen Folklore. Vor allem das Oudspiel von Ahmet Bektas und die so vielschichtigen, in den Soli regelrecht aufregenden Rhythmen auf der Darbuka von Perkussionist Fethi Ak. Aber auch Jan Klares Saxofon sucht Verbindungen zur orientalischen Musikwelt seiner beiden Kollegen auf der Bühne.

Dennoch bleiben die Freiheit und der Improvisationsgeist des Jazz an diesem intimen und intensiven Abend spürbar. Alle drei im Scheinwerferlicht sind nicht nur beeindruckende Virtuosen auf ihren Instrumenten, sie entpuppten sich in den Flottmann-Hallen auch als geschickte Klangsucher und Klangverbinder.

Da durfte es ruhig auch mal der Renaissance-Komponist Monteverdi sein, der die Vorlage für die grenzüberschreitende Klanggestaltung der drei Künstler aus Münster, Essen und Herten lieferte.

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