Alles nur Zufall
Joo Kraus beim Fantastival in Dinslaken
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Joo Kraus hat in der Vergangenheit mit seinen Projekten sehr zu einer Veränderung des Image des Jazz in Deutschland beigetragen. Beim Jazzabend des alljährlich stattfindenen Fantastivals hat DinJazz diesen großartigen Trompeter auf die Bühne des Burginnenhofs geholt.
Launig moderierte er durch sein Programm mit Jazzadaptionen der großen Popklassiker von Michael Jackson. Ob "Thriller", "Beat it" oder "Heal the world", alle waren in einer, für die jeweiligen Stücke besonderen Art und Weise arrangiert. Dabei ist das neue Album eigentlich nur durch Zufall entstanden, berichtete Joo Kraus, denn zwischen den Aufnahmen zu der neuen CD, die jetzt erst im Herbst erscheinen wird, hatten er und seine Mannen immer wieder die Stücke von Michael Jackson gespielt. Schließlich liefen die Stücke zu dieser Zeit wegen des ersten Todestages von Jackson ständig im Radio.
Als man sich dann entschlossen hatte hieraus eine CD zu machen, stellte sich dann aber doch heraus, dass sich manche Stücke dem Jazz des Joo Kraus doch etwas sperrig entgegenstellten. So musste z.B. "Beat it" um einige Umdrehung verlangsamt werden, um dann so zu klingen, wie es sich Joo Kraus vorstellte.
Gefühlvoll und äußerst sympathisch führte er so durch einen wunderbaren, lauen Sommerabend, der mit dem zweiten Teil der JazzNight und dem Jacqui Naylor Quartett endete.
Mit ihrer Mischung aus Pop und Jazz, vom großen amerikanischen Songbook bis hin zu bekannten Jazzstandards konnte sie allerdings nicht das von Joo Kraus vorgegebene Niveau halten. Ihre Musik lebte vor allem durch die Überraschung, wenn sie die Lyrics des einen Stücks über die Meldodie anderer Stücke legte. Für den Zuschauer ein unterhaltsames Abenteuer die jeweiligen Stücke zu erraten.