Bild für Beitrag: Alles fließt | Caroline Thon und Thoneline Orchestra
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Alles fließt

Caroline Thon und Thoneline Orchestra

Dortmund, 28.10.2012
TEXT: Walter Jonat | FOTO: Caroline Thon, Kurt Rade (Archiv)

Besuch hat sich angekündigt. Viele Bläser. Es wird laut! Die musikalischen „Attentäter“ kommen aus Köln und Umgebung. Einige, mir schon bekannte Gesichter auf der Bühne wie Laia Genc , Filippa Gojo , Pablo Giw und Mathias Bergmann. Acht rote, vorerst unbesetzte Sesselreihen. Oh Gäste und Besucher so kommet zu Hauf. Auffordernde Hände klatschen im Rhythmus. Mitmachen!

Frau Thon treibt an. Vier Frauen auf der Bühne setzen rot – blaue Farbakzente. Hohe Stimme setzt ein, gefolgt von Bass, Piano, Gitarre. Vorhandene Linien vereinigen sich mit der Klarinette. Kleine musikalische Grundrechenart. Eins und eins sind zwei und noch eins dazu ergeben das Gesamte. Eben das Thoneline Orchestra. Laia Genc in rot am Piano, Filippa Gojo in blau an der Stimme und Megafon. Ansonsten herrscht schwarz vor. Rot-Schwarz, die Farben des Orchesters. Tanzbare Melodien, Rhythmen, Caroline Thon leitet und bewegt sich an ihrem Pult zu lateinamerikanischen Rhythmen, ihre dunklen Locken wippen den Takt. Solopassagen und dann wieder das volle Ensemble. Jeder erhält den Raum, seine Freiheit zu agieren, falls es beliebt. Drums und Altsaxophon füllen wuchtig die Luft. Der Druck überwältigt die flüchtige Ruhe. Alles scheint, nichts wirkt real. Immer wieder stellen sich die einzelnen Musiker räumlich und akustisch in den Vordergrund. Laia Genc am Piano setzt behutsam ihre Akzente. Filippa Goyo kehlt mit dem Megafon, schreit, weitet die Luft, verschafft sich Gehör und souverän dirigiert Caroline Thon vom Pult ihre Mitstreiter.

Der Begriff einer Dompteuse kommt mir in den Sinn, wieder mal. Völlig unkompliziert, überraschend hörbar, angenehm in der dynamischen Entwicklung. Mal höre ich Gershwin, dann ein Musical oder die Musik zu einem Monumentalfim und danach empfange ich den Blues. Ordnung wird durch Chaos abgelöst. Plötzliche Reduktion auf den Bass, geil! Auch ein Bogen Papier in den Händen von Pablo Giw hat seinen Auftritt. Entspannt erlebe ich ein Posaunensolo und „Windströmungen“ und geduldiges Warten der anderen Musiker. Tonale Fülle, die dich nicht totschlägt, unkompliziert und überraschend. „Alles fließt.“ Musik konsumierbar, wenn ihr mir dieses Wort verzeiht. Doch die Akzeptanz durch den Zuhörer, den Besucher wird jenseits einer vorhandenen oder eventuellen Förderung durch die „Öffentlichkeit“ für eine weitergehende Existenz von solchen Projekten unverzichtbar. Liebe und was wird mit der Liebe? Spielt an diesem Abend nicht nur eine kleine Rolle. Und zu letzt Afrika. Hast du da Thöne?

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