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„360 degrees satisfaction“

George Duke im domicil

Dortmund, 18.04.2010
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Was der Abend genau bringen wird, erzählt ein wie immer bestens gelaunter George Duke dem Publikum im ausverkauften Jazzclub „domicil“ gleich zu Beginn. Ein wenig Jazz, Soul, Fusion und natürlich Funk. „360 degrees satisfaction“ fügt der Amerikaner verschmitzt hinzu. Zwei heiße, schwitzige Stunden später weiß man: übertrieben hat George Duke nicht.

Lange war der Produzent, Pianist, Keyboarder und Sänger nicht mehr in Deutschland. Vielleicht auch, weil er so viel zu tun hat. Als Produzent nämlich ist der beleibte, so gemütlich wirkende Mann eine gefragte Koryphäe. Künstlern wie Barry Manilow, Smokey Robinson, Natalie Cole oder seiner Cousine Dianne Reeves hat er schon den richtigen Schliff für den großen Erfolg verpasst.

Nun tourt „Big George“ mit eigener, erstklassiger Band durch die Welt. Und hat sichtlich viel Spaß auf einer Bühne zu sitzen und seine Musik zu spielen. Songs wie das vibrierende „Brazilian Love Affair“ oder die Nummer „My Piano“. Die beschreibt den Amerikaner bestens, durchstreift dieses Stück doch wie ein Medley Musik aus aller Welt – mit Stopps in Südamerika, beim Reggae, Doo Wop, Blue Note-Jazz oder Jimi Hendrix-Rock. Alles fein und nahtlos aneinander gereiht.

So etwas mag George Duke. Musikstile mischen. Und plötzliche, auf den Punkt genaue Groove-Wechsel mittendrin, die mit Bassist Michael Manson und Drummer Ronald Bruner in Dortmund mehr als einmal zelebriert werden. Dann lächelt George Duke vor Freude wie ein großer Junge und zieht daraus Motivation, um es mit viel Jazzfunk richtig krachen zu lassen.

Trotz hoher Energie – die Musik bleibt filigran und voller Raffinesse. Und zwischendurch spielt George Duke ja auch Klavier, um mit Balladen wie seinem großen Hit mit Stanley Clarke, „Sweet Baby“, den er trotz zweier Backgroundstimmen höchstpersönlich selbst singt, zu zeigen, dass es auch eine softe Seite bei ihm gibt.

Aber das Publikum bringen die Musiker natürlich mehr mit ihrem gnadenlos guten Funk in Wallung. Da wird George Duke am Schluss gar kurzzeitig zum Rapper und macht damit sein wunderbares Konzert endgültig zur ausgelassenen Musikparty.

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