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20. internationales Orgelfestival Düsseldorf

Sebastian Gahler Electric Project

Köln, 10.10.2025
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Michael S. Zerban

Der Pianist Sebastian Gahler spielte mit seinem Electric Project im Düsseldorfer Maxhaus ein viel bejubeltes Konzert im Rahmen des Orgelfestivals IDO.

SEBASTIAN GAHLER ERÖFFNETE DIE JAZZREIHE DES ORGEL FESTIVALS

Auch in seiner 20. Ausgabe hat das IDO wieder einige interessante Jazzkonzerte in seinem Programm. Das besondere an diesem Orgelfestival ist seine Bandbreite, die 50 Konzerte, die vom 26.9. bis 3.11. in den Düsseldorfer Kirchen stattfinden, sind in fünf Bereiche unterteilt: Classic (dem Instrument entsprechend die größte Gruppe), Modern, Jazz, Cross und Family. Fünf Konzerte laufen unter der Rubrik Jazz, aber auch im Bereich Cross finden wir Jazziges.

Das erste Jazzkonzert des Festivals fand im Maxhaus statt, dem katholischen Stadthaus, das vor 20 Jahren auf den Ruinen eines Franziskanerklosters entstanden ist. Das Maxhaus ist ein Ort des Glaubens, der Gemeinschaft, der Kultur, Kunst und Musik, mit einem vielfältigen Angebot. Auch in diesem Jahr ist das IDO wieder dort zu Gast.

Sebastian Gahler ist nun zum dritten Mal Gast auf dem Festival, dieses Mal unter dem Motto: Electric Project. Dies alludiert auf das aktuelle Album von Gahler mit dem Titel Electric Stories, das letztes Jahr im Oktober erschien. Gahler, der ein renommierter Düsseldorfer Pianist ist, vertauschte seinen Flügel mit einem Keyboard. Auf die Frage, wo denn seine Orgel sei, zeigte er auf seinen Synthesizer, mit dem könne er die Musik der guten alten Hammondorgel B3 generieren.

MUSIK MIT REFRENZEN AN DIE 60er UND 70er JAHRE

Das Programm des Konzerts bestand ausschließlich aus Stücken des Albums Electric Stories. Die Musik orientierte sich am funky Fusion Jazz der 60er und 70er Jahre, wie er auf Herbie Hancocks Album Headhunter zu finden ist. Aber Sebastian Gahler ist ein kreativer Komponist, der sich nicht damit begnügte einfach nur Retro zu spielen. Seine Musik wurzelte im Jazz dieser Zeit, war aber längst in der Gegenwart angekommen. Das Konzert zeigte die ganze Bandbreite von Gahlers einfallsreichen Kompositionen. So hörte man ausgesprochenen funky Jazz, wie in dem Titel Say what mit Hammond Klängen, aber auch lyrische Balladen, wie bei dem Titel Meditation, der eigentlich schon 20 Jahre alt war und den Gahler für das Album neu bearbeitet hatte. Auch der Titel Moonwalker lag als unfertiges Fragment über zehn Jahre in der Schublade und wollte nicht gelingen. Dann, neu angeschaut, war er in wenigen Minuten vollendet. Gut Ding will Weile haben. Ein spannendes Stück war auch Rest. Ein Titel, der die wechselnden Empfindungen der Corona Zeit abbildete. Ein Gefühl von Ruhe und Stillstand, das sich in einem Orgel Intro und einer ruhigen Melodie ausdrückte und dann die Nadelstiche, die Sorgen des Musikers, wie geht es weiter ohne Auftrittsmöglichkeiten, diese Gefühle brechen sich in kurzen wilden free jazzigenTuttis Bahn.

Auch das Stück Face to Face ist von der Corona Zeit inspiriert. Auf dem Düsseldorf Festival gab es damals ein Format bei dem, den Corona Richtlinien entsprechend, immer nur zwei Personen, für einen 15 Minuten Slot in einem Zelt der live Musik folgen konnten, eben Face to Face.  

SEBASTIAN GAHLER MIT EINER HERAUSRAGENDEN BAND

Diese vielfältigen Kompositionen konnte  Sebastian Gahler Dank seiner herausragenden Band umsetzen. Im Mittelpunkt stand dabei neben dem Keyboarder, der New Yorker Posaunist Andy Hunter, der Mitglied der WDR Big Band ist. Mit seiner nahezu singenden Posaune gab er die Melodielinien vor und hatte die größten Solianteile. Unterstützt wurde er dabei von Martin Feske an der E-Gitarre, der Hunters Melodien aufgriff und weiterführte oder gekonnt umspielte. Die Rhythmusgruppe mit Nico Brandenburg am E-Bass und Niklas Schneider am Schlagzeug sorgte für ein solides rhythmisches Fundament und beide Musiker brachten ihre eigenen Impulse in die Musik mit ein. Die Besetzung der Band, entspricht auch der des Albums Electric Stories, bis auf den Saxofonisten Denis Gäbel, der im Maxhaus nicht dabei war.

Sebastian Gahler und seine Band spielten ein wunderbares Konzert, das vom Publikum bejubelt wurde und folgerichtig zu einer Zugabe führte. Hier wurde der einzige Titel gespielt, der nicht von Sebastian Gahler komponiert war. Creepin` von Stevie Wonder, 1974 auf seinem Album Fulfillingness First Final  veröffentlicht, eine dunkle Soulnummer, die einen guten Abschluss für ein Konzert mit 60er und 70er Referenzen bildete. Das erste Jazzkonzert auf dem Internationalen Orgelfestival mit Sebastian Gahler : Electric Project war direkt ein Highlight. Und das Konzert machte Lust sich das Album Electric Stories noch einmal zu Hause anzuhören.

www.ido-festival.de

www.sebastiangahler.de

  

    

 

 

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