1-2-3-4 tapp tapp
Wayne Krantz Trio im domicil
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Am Samstag 8.5. gastierte mit Wayne Krantz eine lebende Legende des Jazzrock im domicil. Entdeckt von Carla Bley, hat er seit den 80er Jahren mit vielen Größen des Musikbusiness weltweit zusammengespielt, u.a. lange Jahre prägend bei Steely Dan, mit Billy Cobham, Michael Brecker, Don Alias und vielen anderen auf der Bühne und im Studio. Rock meets Jazz vom Feinsten mit einer Änderung im Line up: Statt Keith Carlock (der aktuell mit John Mayer auf Tour ist) kam Gary Novak, Drummer bei Chick Corea, Alanis Morissette und Lee Ritenour.
Und diese Besetzungsänderung war den ganzen Abend über spürbar. Vom deutlichen Anzählen, 1-2-3-4 tapp tapp bis hin zu ausführlichen Einweisungen in das jeweils folgende Stück, vermittelten die drei dem Zuhörer an einer öffentlichen Probe teilzunehmen.
Nicht dass Gary Novak kein exzellenter Drummer wäre. Im Gegenteil, es war äußerst beindruckend was er da ablieferte. Jedoch im Gegensatz zu dem, was Keith Carlock sonst am Schlagzeug zum Sound des Trios beiträgt, war das wenig akzentuiert und führte streckenweise zu einem Soundbrei. Hinzu kam ein über weite Strecken nicht gerade motivierter Tim Lefebvre am Bass.
Wayne Krantz hingegen zeigte was in dem Trio steckt. Wer noch nicht verstanden hatte, was denn Blues mit Jazz zu tun hat, konnte hier einen Teil der Musikevolution live erleben. Blues, Rock à la Jimi Hendrix und Jazz wurden hier verschmolzen. Eine Musik, die wie keine zweite in den Ruhrpott passt. Hart und klirrend. Ein Tipp für jeden, der einen Soundtrack für sein Ruhrpott-Movie sucht.