Wasserfuhr & Schnaff
Jazzbrüder mit eigenem Bier
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski
Sie haben mittlerweile ihr fünftes Album – „Landed in Brooklyn“ – herausgebracht und seit einiger Zeit brauen Roman und Julian Wasserfuhr auch ihr eigenes Bier.
Nicht nur in musikalischer Hinsicht ist bei den Wasserfuhrs alles selbstgemacht. Neben ihrer Leidenschaft für die Musik, brauen die Jazz-Brüder seit vier Jahren ihr eigenes Bier, das „Schnaff“. Im Herbst 2017 hatten sie sogar zum ersten „Schnafftival“ eingeladen. Das Jazz-Bier feierte neben der Vorstellung des neuen Albums „Landed in Brooklyn“ im „Altes Pfandhaus“ in Köln Premiere. Es schmeckt frisch und leicht herb und fand schon beim Altstadtfest in ihrer Heimatstadt Hückeswagen reißenden Absatz. 1.600 Liter des obergärigen Gebräus mit ca. 4,6 Prozent Alkoholgehalt waren schnell gezapft. Und auch in Köln ließen sich die Gäste das Bier munden. Vor und nach dem Konzert zur neuen CD, die ebenso reichlich über den Tresen ging.
An zwei Abenden präsentierten Julian Wasserfuhr (Trompete und Flügelhorn) und Roman Wasserfuhr (Piano, Keyboard, Synthesizer und Orgel) gemeinsam mit Bassist Markus Schieferdecker sowie Oliver Rehmann am ersten Abend und Bodek Janke am zweiten am Schlagwerk mit Special Guest Gitarrist Martin Scales die Stücke, die sie in New York eingespielt hatten. Mit ihrem fünften Album haben sich Julian & Roman Wasserfuhr nun auf die Reise ins Mutterland des Jazz begeben und sind im Hotspot des internationalen Jazz gelandet: New York. Dort trafen sie auf die amerikanischen Jazzstars Donny McCaslin, Tim Lefebvre und Nate Wood und schlugen mit „Landed in Brooklyn“ ein weiteres Kapitel in ihrer beeindruckenden Karriere auf.
Sie sind sehr kreativ, die beiden. Das haben sie musikalisch schon oft bewiesen. Neben dem virtuosen Spiel auf Trompete und Klavier ist das Bierbrauen im heimischen Keller ein weiteres Betätigungsfeld. Ein männliches Hobby wollten sie sich suchen, so Julian Wasserfuhr bei den Leverkusener Jazztagen 2017, wo sie schon von ihrem Bier schwärmten – und das Publikum mit ihrer Musik vollends begeisterten. Für ihr Bier haben sie drei Rezepte - für ein Helles, ein Pale Ale und ein Landbier – sowie mittlerweile einen großen Braukessel mit dazugehöriger Automatik und eine Gewerbegenehmigung. Denn mehr als 200 Liter dürfen es für den Hobbybrauer pro Monat nicht sein und so könnten sie bis zu 50.000 Liter pro Monat produzieren. Aber das ist gar nicht der Plan. "Wir wollen das Bier künftig auf unseren Konzerten verkaufen, auch ein Club in Berlin hat schon Interesse angemeldet", erzählt Roman Wasserfuhr . Und so konnten die Gäste im „Alten Pfandhaus“ beim „Schnafftival“ aus Schnaff-Gläsern die sie auf Schnaff-Bierdeckel stellten das Schnaff-Bier aus dem Hause Wasserfuhr genießen. Warum Schnaff? Der Name Schnaff ist als Ausspruch beim Zuprosten mit einem Freund entstanden. Anstatt Santé, Prost oder Cheers, sagen wir eben „SCHNAFF“, so die Jazz spielenden Bierbrauer oder bierbrauenden Jazzbrüder. Und Roman Wasserfuhr erklärt weiter: "In der rheinischen Mundart heißt „schnaffen“ auch so viel wie „schlecken“. Der Schnaffe ist eine Art Schleckermaul". Und viele Schleckermäuler haben sich schon so ein Jazzbier schmecken lassen.
Musikalisch sind sie derzeit mit der neuen CD unterwegs. Am 12. Januar 2018 im Weberhaus in Viersen und am 20. Januar 2018 spielen sie auf „Schloss Elmau“ zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald.
Weitere Informationen und Tourdaten gibt es unter:
www.wasserfuhr-jazz.com und www.schnaff.beer