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Miles Davis über Prince

“But I really love Prince…“

Düsseldorf, 22.04.2016
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Jean Fortunet/Micamedia

Prince ist tot. Ein großer Musiker, Komponist, Producer, Multiinstrumentalist, Sänger, Performer und Texter hat uns verlassen.

Prince stammt aus einem Jazz Elternhaus in Minneapolis, sein Vater war Jazz Pianist und seine Stiefmutter, die ihn großzog, war Jazz Sängerin.

In den Nachrufen werden nun zu Recht seine großen Erfolge, wie “Purple Rain“, „Kiss“ oder „Sign Of Times“ genannt. Er hatte Funk, Rhythm`Blues und Jazz in seiner Musik.

Eins seiner großen Vorbilder war Miles Davis und seit 1988 hatten die beiden engen Kontakt. Miles verbrachte einige Zeit in seinem Anwesen Paisley Park in Minneapolis, dort wo er nun tot aufgefunden wurde.

Die beiden haben auch ein paar Stücke zusammengespielt, die mitgeschnitten wurden. Es gibt sogar ein Bootleg Album: “Miles Davis plays Prince“. Geplant waren ein gemeinsames Album und eine gemeinsame Tournee. All das wurde leider nie realisiert. Miles Davis starb 1991.

Aber Miles hat in seiner Autobiographie geschrieben, wie sehr er Prince als Musiker und Menschen geliebt hat.

„Im Jahr 1987 habe ich mich mit der Musik von Prince beschäftigt…Aber Prince liebe ich wirklich, und nachdem ich ihn gehört habe, wollte ich mit ihm zusammen spielen. Prince kommt aus der Schule von James Brown, und ich liebe James Brown wegen all der großartigen Rhythmen die er spielt. Prince erinnert mich an ihn und Cameo erinnert mich an Sly Stone. Aber Prince hat auch etwas von Marvin Gaye, Jimi Hendrix und Sly Stone, sogar etwas von Little Richard. Er ist eine Mischung all dieser Musiker und Duke Ellington…

Prince macht so viele Dinge, es ist so als ob er alles könnte; schreiben und singen, produzieren und Musik spielen, in Filmen schauspielern, sie produzieren und Regie führen,

und er und Michael Jackson können wirklich tanzen. Beide sind motherfuckers, aber ich schätze Prince noch mehr, er ist eine umfassende musikalische Kraft. Und er spielt sich den Arsch ab, singt dazu und schreibt Texte. Er hat diesen Kirchen Hintergrund. Er spielt Gitarre und Piano und spielt beides sehr gut.

Aber es ist dieser Kirchen Hintergrund, den ich in seiner Musik höre und das macht sie so speziell, den Orgel Hintergrund. Es ist ein schwarzes Ding und kein weißes Ding. (...)

Prince ist ein netter Typ, eine schüchterne Person und ein kleines Genie.“ (aus “Miles-The Autobiography“, S.374-75, Übers. vom Autor).

Nun ist das „kleine Genie“ (mit klein meint Miles natürlich die Körpergröße) von uns gegangen, aber wir haben seine Musik und die lässt die Erinnerung an den großen Musiker weiterleben.

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