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FlussKlang

RiverSound

Gelsenkirchen, 13.08.2010
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Die Emscher wird umgebaut. Es wird eines der größten wasserwirtschaftlichen Projekte weltweit. Bis zum Jahr 2020 ist der Umbau geplant. Doch findige Musiker beschäftigen sich schon jetzt mit der künstlerischen Auseinandersetzung mit diesem Riesenprojekt. Die internationale Klangkunst-Plattform „FlussKlang:RiverSound“ unter der Federführung von Karl-Heinz Blomann begann schon 2008 mit seinem Konzept, nahm Klänge und Geräusche auf in ehemaligen und noch aktiven Industrieanlangen entlang der Emscher. In den letzten Monaten geschah das wieder und im Rahmen der diesjährigen ExtraSchicht dienten Teile dieser Aufnahmen als Basis für einen hoch spannenden Abend im Pumpwerk Evinger Bach in Dortmund.


Der im Mai mit dem ECHO Jazz ausgezeichnete Sänger Theo Bleckmann, wohnhaft in New York, aber Kind des Ruhrgebiets, die Klangkünstler Gilles Aubry und Thomas Gerwin, Gitarrist Michael Rodach und das neu gegründete „Trio Analog“ schufen im Inneren des Pumpwerkes vor raffiniert inszenierten Bildsequenzen auf einer großen Leinwand packende Klanggebilde. Theo Bleckmann etwa, der Vokalkünstler, der gar keine Elektronik benötigt, um nur mit seiner Stimme zu betören. Um dann im Duo mit dem Saxofon von Karl-Heinz Blomann in spontanen Improvisationen eine gemeinsame Klangsprache zu suchen. Das „Trio Analog“ mit Karl-Heinz Blomann, der Tänzerin Hyun-Jin Kim und Patrick Praschma alias DJ 2000 entwickelte mit dem Zusammenspiel von freien Saxofonlinien, expressivem Tanz und den Sounds von einem vom Trimmrad angetriebenen Plattenteller magische Klangmomente. Ins Vinyl geschnittene Geräusche und Sprachfetzen von Industriearbeitern und die zwischendurch immer wieder anspringenden Pumpen des Pumpwerks kreierten bizarre Bilder für Augen und Ohren. Industrie-Sounds als Basis für Klangexperimente – nicht immer setzten die Akteure in dieser so atmosphärischen Nacht auf die gesammelten Emscher-Geräusche. Und doch war dieser Abend schon durch sein Ambiente und den spontanen Austausch der allesamt kreativen Geister auf der Bühne ein bemerkenswerter.

Das Projekt „FlussKlang:RiverSound“ wird ohnehin weitergeführt, eine zweite DVD-Produktion (eine erste DVD gibt es schon) ist für den Herbst geplant. Und eines ist sicher: Die Emscher als Inspirationsquelle bietet sicher noch genügend Material für künstlerische Ideen.

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