Farewell!

Die amerikanische Jazztrompeterin Jaimie Branch ist am letzten Montag in ihrem Haus in Brooklyn im Alter von 39 Jahren gestorben. Dies teilte ihr in Chicago ansässiges Label "International Anthem" mit, wobei die Todesursache nicht bekannt gegeben wurde.

Noch im letzten Jahr hatte Jaimie Branch dem Krefelder „Jazz an einem Sommerabend“ mit ihrer gerade neu gegründeten Band „Mofaya“ ein Ausnahmeerlebnis geschenkt.„Ich meine, was ich spiele“- war die einfache Formel für die explosive Direktheit ihres Spiels und ihrer Bühnenpräsenz. Auch ihr Auftritt beim Krefelder Jazzherbst 2019 bleibt unvergesslich.

Jaimie Branch verstand es, die Rohheit des Punk mit Jazz, Hip-Hop und elektronischen Einflüssen in ihrer improvisierten, extrem harten Musik zu verbinden. Branch wurde 1983 in Huntington, Long Island, geboren und begann im Alter von neun Jahren Trompete zu spielen. Nachdem sie das New England Conservatory of Music besucht hatte, zog sie nach Chicago und machte sich schnell einen Namen als Musikerin und Tontechnikerin.

Die Ausstrahlung dieser Musikerin wirkte auf eine äußerst kreative Community. Nachdem sie in verschiedenen Formationen spielte, veröffentlichte sie 2017 schließlich ihr erstes Soloalbum "Fly or Die" auf International Anthem. Im Jahr 2019 folgte "Fly or Die II: Bird Dogs of Paradise". Auf dem Wiener Plattenlabel Trost veröffentlichte sie mit der Band Mofaya! 2021 das Album "Like One Long Dream". Anfang dieses Jahres erschien das neue Album "Pink Dolphins" ihrer Gruppe Anteloper mit Jason Nazary, das auf das 2018 erschienene Album "Kudu" folgt. Branch hat ihre Musik auch immer mit gesellschaftspolitischem Aktivismus verbunden, indem sie sich gegen Rassismus und für die Gleichstellung der Geschlechter aussprach.