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„17 Hippies“ Geburtstags-Tour

Weltmusiker feiern 20jähriges

Köln, 28.02.2016
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

Köln, 12.02.2016 | „Sensationell, wir haben uns wahnsinnig wohl gefühlt – die Kölner sind unglaublich da - mit viel Lust auf Party“, freute sich Kiki Sauer von den „17 Hippies“ nach dem Konzert im Kölner „Gloria“. Die Berliner wären da eher zurückhaltend – das muss sie ja wissen, denn die Band kommt aus der Deutschen Bundeshauptstadt.

Seit 1996 spielen die „17 Hippies“ ihre ganz spezielle Musik. Für ihre Geburtstagstour zum 20-jährigen Bestehen haben sie die Städte ausgewählt, in denen sie sehr gerne spielen. Knapp 17 Auftritte waren es seit Anfang Januar 2016 – u. a. München, Hannover, Bremen, Rostock – nächstes Jahr ab Januar soll die Tour fortgesetzt werden. Es macht ihnen Spaß zusammen auf der Bühne zu stehen und zu touren. Das spürt auch das Publikum.

Auf überwiegend akustischen Instrumenten spielen sie Musikstile aus aller Welt. Ihre Musik ist eine Mischung osteuropäischer Melodien und Rhythmen mit französischem Chanson und amerikanischer Folkmusik, eben ein kreatives Miteinander der derzeit 13 Musiker. Einzuordnen sind sie nicht. „Es ist einfach so entstanden aus dem, was die Leute so mitgebracht haben“, so Sauer. „Wir spielen nicht zum Tanz auf, sondern was ursprüngliches. Man setzt sich zusammen und spielt zusammen, probiert was aus und so entstehen neue Arrangements“. Dabei erlebt dann auch schon mal ein polnischer Walzer ein Revival oder ungarische Melodien erhalten ihre 17-Hippies-eigene Form. „Wir haben einen Sound ge- und erfunden, der sehr eigen ist“.

Über die Hälfte der heutigen „17 Hippies“ aus der Anfangszeit sind heute noch dabei. Seit Jahren sind sie eine feste Besetzung aus 12 Leuten und seit dem letzten Album ist Percussionist Romain Vicente dazu gekommen. Ein Großteil der Ensemblemitglieder stammt aus der Rockmusik. Ihre gemeinschaftliche Musik hat nicht nur dadurch etwas sehr, sehr großstädtisches. Und in so einer Großstadt wie Köln fühlten sie sich sichtlich wohl. Vor allem, als sich das Publikum im „Gloria“ von Christopher Blenkinsop zum dreistimmigen Chor umfunktionieren ließ. „Das war schon sehr besonders“, fand Kiki Sauer. Etwas, was auch bei der Band hängen bleibe. Genauso wie die vielen Eindrücke der Touren – auch davon erzählen sie in den Konzerten. „Du steigst in andere Kulturen ein“, wie in Spanien, Jordanien oder Algerien – „da sind ja junge Leute, die kommen zu den Konzerten und fressen einen fast auf, weil sie so Kultur- und lebenshungrig sind“. Oder auch in China, wo sie die Menschen nicht so gewohnt sind, ihre Freude zu zeigen – aber Musik verbinde und da kämen auch dort Emotionen hoch. „Es macht einfach Spaß, Völker zu entdecken. Wir gehen auf Leute zu und dadurch, dass wir mit einem „kleinen Dorf“ unterwegs sind, fallen wir auch auf“.

Ein besonderes Geburtstagsbonbon haben sich die „17 Hippies“ mit ihrer neuen CD geschenkt. Die Best of 20 Jahre-CD „Anatomy“ mit der Zugabe „Metamorphosis“, auf der Freunde aus aller Welt 17 Hippies spielen – und teilweise ist die Band selbst mit dabei. Im Konzert in Köln coverten sie ein Stück, das auf der zweiten neuen CD „Metamorphosis“ Jan Schade aus Berlin mit Cello und Programmierung sowie Chris Lastelle aus Australien eingespielt haben. „Adieu“ kommt dadurch ganz anders, ganz neu und doch vertraut daher. Diese Version hat immer noch den unverwechselbaren Sound der Hippies – aber ist doch irgendwie anders. Nicht ganz so melancholisch und mit englischem Text. „Es macht total Spaß mit anderen Musikern etwas zu machen, vor allem, wenn die auch unsere Stücke auf ihre Art reflektieren“, sagt Kiki Sauer. Besonders wenn jemand aus einem anderen Kulturkreis, mit einer anderen Sprache die Musik übertrage. Und das digitale Zeitalter machte es möglich, dass Spuren hin und her verschickt oder etwas ins Netz gesetzt wurde: „Keine große Studioanmietung und trotzdem ein kongenialer Zusammenschnitt“. Aus dem 17 Hippies Stück „Uz“ wird so ein „Uz ti sceglie“ von „I Matti delle Giuncale“ in Florence. Eine grandiose Idee diese zweite CD, hervorragend umgesetzt – und dann auch noch mit auf die Tourbühne gebracht.

„Die Welt verändert sich und gerade im Moment wird viel durchgerüttelt“, so Kiki Sauer. „Es kommen wahnsinnig viele neue Kulturen zusammen und ich glaube, das haben wir mit Metamorphosis gut eingefangen“. Genauso, wie sie die unterschiedlichen Stile der einzelnen Musiker zu einer eigenen musikalischen Welt mit speziellem Sound zusammengebracht haben. „17 Hippies“ muss man live erleben – das ist wie Eintauchen in eine andere Welt. Aber auch die neue Doppel-CD nimmt mit in diese ganz spezielle „17 Hippies“-Welt.

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