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​Von den Katakomben in die Zeche!

Nachgefragt bei Christian Ugurel von der Jazzoffensive Essen

Essen, 11.01.2019
TEXT: Stefan Pieper | 

Das alljährliche Festival der Jazzoffensive Essen, kurz JOE-Festival, ist endgültig vom Katakombentheater in die Zeche Carl „umgezogen“. Für den Jazzstandort Essen kommt die Kooperation zwischen der Jazzoffensive Essen und der Zeche Carl einer sinnvollen und überfälligen Kräftebündelung gleich. Patrick Hengst, Vorsitzender der Jazzoffensive Essen erläuterte warum.

Ihr arbeitet von nun an noch intensiver mit der Zeche Carl zusammen. Was für Synergieeffekte versprecht ihr euch davon?

„Wir kennen Konny Vossebein, die das Jazzprogramm in der Zeche Carl künstlerisch betreut, sehr gut. Sie hat ja früher lange den Bunker Ulmenwall betreut, ist daher absolut vom Fach und hat super Ideen. Wenn wir jetzt bei der Festivalprogrammierung zusammenarbeiten, ist dies eine ganz neue Ausgangslage, von der beide Seiten profitieren.“

Die Zeche Carl im Essener Norden hat ja einen gewissen Standortnachteil. Soll ein erneuertes JOE-Festival an diesem Ort eine überfällige Neubelebung sein?

„Genau. Bislang steht Jazz an der Zeche Carl ja mit vielen Programmschienen in Konkurrenz. Dass die Örtlichkeit optimal ist, belegt ja auch der Riesenerfolg des PENG-Festivals. Und letztes Jahr haben wir einige Konzerte vom Goethebunker in die Zeche Carl ausgelagert. Vor allem das Konzert mit Big Satan im letzten Februar wurde sehr gut vom Publikum angenommen worden.“

In welchen Bereichen unterstützt ihr euch sonst noch gegenseitig?

Es fängt schon bei der Werbung an, wenn wir unsere Programme gegenseitig in gemeinsame Verteiler aufnehmen. Zugleich profitieren wir von der super Infrastruktur in der Zeche Carl mit ihrer hervorragenden Technik und auch das Catering ist super! Auch finanziell kann man sich, wenn nötig, unter die Arme greifen.

Auf welchen Programmpunkt freust Du Dich besonders?

„Vor allem auf Kit Downes. Ich war schon auf dessen Orgel-Soloprogramm gestoßen, was er unlängst für ECM aufgenommen hat. Jetzt haben wir das Glück, in Essen eine Live-Premiere dieses Programms erleben zu können. Konnie Vossebein hat ein Solokonzert mit ihm in der alten Kirche direkt neben der Zeche Carl möglich gemacht. Das beste daran: Da steht eine gerade erst frisch restaurierte hervorragende Orgel drin. Durchs Konnies Engaghment gab es schon mehrere Konzerte dort und es ist auch schon ein kleines Stammpublikum für so etwas entstanden. Das alles wäre nie möglich gewesen, wenn wir in den Katakomben geblieben wären.“

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