Bild für Beitrag: ​Lohn für herausragende Arbeit | Landesmusikrat vergibt Spielstättenprogrammpreise

​Lohn für herausragende Arbeit

Landesmusikrat vergibt Spielstättenprogrammpreise

Düsseldorf, 16.12.2016
TEXT: Stefan Pieper | 

Spielstätten und Clubs leiden unter ungünstigen Rahmenbedingungen. Geringen Einnahmen stehen hohe Grundkosten und Abgaben gegenüber. Dabei lebt die real existierende musikalische Vielfalt in NRW maßgebllich von der freien Szene, von den Spielstätten und Clubs mittlerer Größe. Um hier fördernd zu wirken, zeichnet der Landesmusikrat kleine und mittlere Foren in NRW aus, die sich besonders dem Nachwuchs in Jazz und Rock sowie regionalen Bands geöffnet haben.

In diesem Jahr fiel das Ergebnis der Jury wie folgt aus: Spitzenreiter mit einer Prämie von 10.000 € wurde das Loft/2nd Floor in Köln. Jeweils 5.000 € bekommen das ZAKK sowie das Weltkunstzimmer in Düsseldorf. Mit dabei sind auch wieder Bunker Ulmenwall in Bielefeld, die Jazz-Initiative in Dinslaken, die Klangbrücke Aachen und das Dortmunder domicil.

In der Jury waren Christina Fuchs (Musikerin), Thomas Baerens (Referatsleiter Musik, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW), Dr. Tinka Koch (WDR3 Jazzredaktion), David Möllmann (Initiative muensterbandnetz.de) und Annette Maye (Musikerin) vertreten. „Ich freue mich für die prämierten Spielstätten, die wirklich herausragende Arbeit leisten. Die Prämien sind auch als Ermutigung für sie gedacht, sich weiterhin zu engagieren und Künstlerinnen und Künstlern die Chance für Auftritte zu bieten“, sagte Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf.

So erfreulich und konstruktiv wie diese Finanzspritzen auch wirken, um die Programmplanungen und Organisation rund und um die Kjonzerte etwas zu konsolidieren und so sehr sich die ausgezeichneten Spielstätten auch durch ihr kreatives Wirken ohne Zweifel verdient gemacht haben – kritisch bleibt hier zu hinterfragen, warum nach wie vor nur Akteure mit fester Spielstätten in den Genuss der Spielstättenprogrammprämie kommen können. Das widerspiegelt nicht wirklich die Realität in NRWs freier Jazzszene, wo eben ein Großteil vieler Veranstalter eben über keine feste Bleibe verfügt, sondern eben nur eine oder mehrere Konzertreihen in „Fremdlocations“ auf die Beine stellt. Dabei können gerade diese Akteure so manche finanzielle Unterstützung gut gebrauchen, eben wenn Mieten zu zahlen sind oder auch, um die öffentliche Werbung zu professionalisieren, was vor allem dort Not tut, wo es keine feste, jahrelang etablierte „Anlaufstelle“ gibt.

Die Vergabe der Spielstättenprogrammprämien NRW findet am 11. Januar 2017 um 19 Uhr im Weltkunstzimmer in Düsseldorf statt.

Suche