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Wirtschaftliche Lage verschlechtert sich weiter

Veranstaltungsbranche fordet sofortige Exit-Strategie!

Hamburg, 12.02.2022

Ticketverkäufe brechen ein, weil das Publikum verunsichert ist. Wird die Veranstaltung überhaupt stattfinden? Welche Einschränkungen gelten? Trotz der Hilfen des Bundes verschlechtert sich die Lage der Veranstaltungsbranche zunehmend. Deswegen melden sich jetzt Verbände des Forums Veranstaltungswirtschaft in einer Pressemitteilung zu Wort und setzen sich daher für eine verbindliche Exit-Strategie ein.

„Nicht nur in den meisten europäischen Nachbarstaaten sondern auch in den Bundesländern werden die Corona-Regeln zunehmend gelockert. Die Maskenpflicht wurde abgeschafft und Abstandsregeln bestehen nicht mehr. Es ist höchste Zeit, dass das nun endlich uneingeschränkt im ganzen Land geschieht“, fordert Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV).

Durch die Omikron-Variante steigen die Inzidenzen zwar zu Höchstwerten an, dennoch sind die Krankenhäuser aufgrund der gerade bei geimpften Personen milder ausfallenden Krankheitsverläufe weniger belastet. Deswegen melden sich die maßgeblichen Wirtschaftsverbände der deutschen Veranstaltungsbranche zu Wort und fordern eine Verbindliche Öffnungsperspektive.

Bisherige Hilfen: Gut gemeint, aber nicht ausreichend

Die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil angekündigte Verlängerung der Kurzarbeiterregelung bis Ende Juni 2022 wurde vom Forum positiv aufgenommen. Dennoch betonen die Verbände, dass diese Hilfe alleine nicht genügen, da ein Großteil der die Event-Branche betreffenden Corona-Maßnahmen wohl noch länger als Juni dauern wird.

Die Verbände des Forums Veranstaltungswirtschaft fordern daher, dass die Sozialleistungen für die ausgefallenen Arbeitsstunden ab Januar bis zum 31. Dezember 2022 zu 100% erstattet werden und dementsprechend die Bezugsdauer angepasst wird. Dazu Linda Residovic, Geschäftsführerin des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik:

"Beim Kurzarbeitergeld wissen wir natürlich, dass bereits die geplante Verlängerung nicht unumstritten ist. Durch ein Sonderprogramm ließe sich aber bei einer weiteren Verlängerung der befürchtete Missbrauch durch nicht von der Krise betroffene Wirtschaftszweige vermeiden."

Bisher wurde ein solches Sonderprogramm von der Regierung mehrfach abgelehnt. Für viele Betriebe hänge die Fortbeschäftigung ihrer Arbeitnehmer jedoch davon ab, ob sie auch im zweiten Halbjahr noch auf Kurzarbeit unter erleichterten Bedingungen zurückgreifen könnten.

Die Forderung einer Öffnungsperspektive

Auch Marcus Pohl, Erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbstständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft (isdv), betont, dass es sich bei den Hilfen letztendlich nur um provisorische Mittel handelt:

"Trotz beachtlicher Hilfen blutet die Branche wirtschaftlich zunehmend aus. Hilfen werden zurückgefordert, gestundete Steuern werden von den Finanzämtern bereits jetzt fällig gestellt, obwohl sich die Situation des Wirtschaftszweigs zwischenzeitlich sogar noch verschlechtert hat."

Die Branche muss endlich wieder uneingeschränkt arbeiten dürfen, so Pohl weiter: Andererseits liefe Deutschland Gefahr, einen bedeutenden Wirtschaftszweig zu verlieren, der 2019 noch zu den Top-Märkten der Welt zählte. Es müsse endlich auch für die Veranstaltungsbranche einen funktionierenden Neustart geben.

Konkreter Restart

Michael Knyast, Vorstandsmitglied des Fachverband Messen und Ausstellungen (FAMA), weist dementsprechend darauf hin, dass die Verluste der Gesamtbranche bereits im zweistelligen Milliardenbereich liegen:

"Wenn die bisherigen Hilfen nicht vergeblich gewesen sein sollen, ist es dringend erforderlich, dass die neue Regierung mit uns schnell darüber spricht, wie eine praxisorientierte Lösung aussehen muss."

Dem schließt sich auch Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) an. Er fordert die Bundesregierung dazu auf, unverzüglich eine verbindliche Exit-Strategie auf die Beine zu stellen, um Veranstaltenden endlich eine zuverlässige Planung zu ermöglichen.

Quelle: backstage pro

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