Weite Blicke!
KLAENG Festival 2021
Volle Besetzungen, volles Programm: Vom 19.-21.11. steigt im Kölner Stadtgarten das Festival vom Klaeng-Kollektiv. Mit der Saxofonistin Theresia Philipp hat das das KLAENG Festival im Rahmen der KLAENGresidency erstmals eine Artist in Residence!
Als Festival von Musikern für Musiker vor zehn Jahren ins Leben gerufen, markiert Klaeng heute einen Höhepunkt im Programmkalender des Kölner Stadtgarten:"Fast unbemerkt ist aus dem Edelstein Klaeng Festival ein Diamant der deutschen Jazzfestival-Landschaft und ein Höhepunkt unseres Konzertkalenders herangewachsen,“ freut sich Programmchef Reiner Michalke.
Eine der experimentierfreudigsten Instrumentalistinnen aus NRWs Szene ist die Saxofonistin Theresia Philipp und auf bestem Wege, die ganze Bandbreite von heutigem Jazz in ihren diversten Projekten auszuforschen. Ihr aktuelles Bandprojekt nimmt auucch musikalisch und politisch Stellung: »Als Musikerin reflektiere ich ständig meine Arbeit und ihre gesellschaftliche Bedeutung«, sagt sie. Ain’t I ?« stellt sich dem globalen Thema der geschlechts-abhängigen Diskriminierung. Ihr Ensemble spiegelt die soziale Diversität, zu Gehör kommen Reden von Sojouner Truth (»Ain’t I a woman?«) und Malala Yousafzai (vor dem UN-Kongress) sowie Zitate von Trin Thi Minh Ha. Und darüber hinaus ist es in Quintettform exquisit besetzt:
Interkulturelle Dialoge
Interkulturelle Dialoge zwischen der europäischen Jazzszene und der afrikanischen Musikszene erfahren regelmäßig spannende Neuauflagen. Beim Klaeng-Festival zu Gast ist der Kora-Spieler und Sänger Abaye Cissoko mit einem exklusiven Soloauftritt. Weltoffen verknüpft er seine westafrikanischen Mandinka-Wurzeln mit Einflüssen aus Klassik, Jazz und anderen Strömungen.
Köln ist deswegen so sehr als Jazzstadt prädestiniert, da viele Nachbarländer mit ihren Szenen so nah sind. Vor allem die Brüsseler Jazzszene bietet immer neue Überraschungen. Den aktuellen State of the Art dürfte das Ensemble OCTURN aus Brüssel präsentieren, dessen Bandleader, der Baritonsaxofonist Bo van der Werf wechselt ständig das kompositorische und instrumentale Konzept, ohne dabei je seinen persönlichen Ansatz für Komposition und Gruppenimprovisation aus den Augen zu verlieren. Eine Bereicherung ist hier sicher auch der Bassklarinettist Joris Roelofs.
Marilyn Mazur ist eine der legendärsten Figuren des zeitgenössischen Jazz, der bei ihr schon in den 1970ern begann. Sie war Sidefrau bei Miles Davis, richtig losgelegt hat die Perkussion-Visionärin, als sie nach Norwegen übersiedelte und hier im Laufe der Jahren - unter anderem - mehrere legendäre ECM-Platten einspielte. Ein Teil ihrer Stammbesetzung bringt sie mit zum Gig in den Kölner Stadtgarten -natürlich ihren Lebenspartner, den Bassisten Klavs Hovmann und die Pianisten Makiko Hirabayashi. Wer vor zwei Jharen auf der Burg Linn war, weiß wovon die Rede ist. Hinzu kommt jetzt die britische "Grand Lady" Norma Winstone und der Flügelhornist Jakob Buchanan. Das wird ein Highlight!´
Hochplateau der Avantgarde
Noch einmal Theresia Philipp - diesmal ganz oben auf dem Hochplateau freier Improvisations-Avangtarde. "Mühelos entwickelt sie den Kosmos ihrer Klangkunst, groovt ebenso seelenvoll wie sie schwerelos treibend mal intime, mal avantgardistisch zupackende Traumgebilde erschafft." heißt es auf de Infotext der Klaeng-Website. Bassist Simon Jermyn und Schlagzeuger Jim Black sind Namen, die für sich sprechen, um das Trio mit der Kölnerin perfekt zu machen.
Auch die Kölner Sängerin Rebekka Salomea Ziegler ist denkbar vielseitig aufgestellt. Ihr Gesang ist raffiniert gefächert und in ihrer Band Salomea lebt ein aufgeklärtes, elektronisch-akustisches Idiom mit Kunst- und Abgehfaktor - zugleich bestehend aus einer komplexen Fusion aus HipHop, Trance und einer Prise Singer-Songwriter-Pop, um sich aber gleich wieder dem Versuch einer Einordnung zu entziehen.
Sebastian Sternal ist Solist und Teamplayer, pianistischer Klangästhet und als Komponist auch ein experimentierfreudier Sinfoniker Was seine diversen Bands und Ensembles vom dynamischen Trio mit Larry Grenadier und Jonas Burgwinkel bis zur üppigen Jazz- und Klassik-Klangwelt seiner »Sternal Symphonic Society« nachdrücklich beweisen. Bei großen Pianisten kommt immer der Wunsch auf, einen solchen mal ganz alleine im Solo-Recital zu erleben. Beim Klaeng-Festival ist es soweit: Hier ist Sebastian Sternal solo!
around the world...
Weltumspannend geht das Festival in seine Finalrunde: Cansu Tanrıkulu heißt die in Ankara geborene Sängerin. Sie ist eine eloquente, risikofreudige Performerin und als basisdemokratische Künstlerin offen für alle klanglichen Farben und Ausprägungen zwischen Jazz und Avantgarde. Seit 2018 spielt sie im Trio mit Saxofon Tobias Delius und dem Bassisten Greg Cohen - richtig gelesen, mit jenem Bassisten aus John Zorns legendärer Masada-Besetzung. Der große Meister aus New York hat übrigens schon seinen Segen gegeben: »Spooky moods«, lobte John Zorn. Und: »Telepathic communication.«
Seit fast schon 50 Jahren beweist Pianist und Komponist Marc Copland sein magisches Gespür für prägnante Harmonien und lyrische Melodien. Vor allem in seinen Trios erstrahlt die ganze Schönheit seines Spiels - wofür hier auch der Schlagzeuger Jonas Burgwinkel und Bassist Drew Gress verantwortlich zeichnen.
Freitag, 19.11. / Tickets
20:00
Theresia Philipp
“Ain’t I”
21:00 Ablaye Cissoko
22:00 Octurn + special guest Joris Roelofs
Samstag, 20.11. / Tickets
20:00 Marilyn Mazur Quartett feat. Norma Winstone
21:00
Theresia Philipp
meets Jim Black & Simon Jermyn
22:00 Salomea
Sonntag, 21.11. / Tickets
18:00 Sternal Solo
19:00 Cansu Tanrıkulu feat. Greg Cohen & Tobias Delius
20:00 Marc Copland Trio