Think:Jazz
nrwjazz-Projekt mit dem IAT Gelsenkirchen
TEXT: Bernd Zimmermann |
Zusammen mit dem Institut für Arbeit und Technik führt der nrwjazz e.V. ein Projekt durch, dass die Tugenden des Jazz in Zeiten der Digitalisierung für Unternehmen und Mitarbeiter erkennbar machen will.
Vom Jazz lassen sich eine Fülle von Parallelen zu betrieblich immer wichtiger werdenden Anforderungen an Innovation, Qualifikation und Organisation auf betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene ableiten. Dabei ist Improvisation nur eines der Merkmale des Jazz.
Der Umgang mit neuen unerwarteten Situationen, das Erschaffen von Neuem ist dem Jazz immanent. Jazzmusiker beherrschen ihre Instrumente, organisieren sich in immer wieder neuen interdisziplinären Teams, mit wechselnden Aufgaben und Rollen, in denen die Führungspositionen kontinuierlich wechseln und eine Begegnung auf Augenhöhe erfolgt. Empathie, intensive Kommunikation und Interaktion sowie Fehlertoleranz sind die Basis für den Mut zur Innovation und das Überschreiten von Grenzen. Die Arbeit ist nicht statisch, sondern hochdynamisch. Im Jazz wird ständig umdisponiert - mit höchster Professionalität und in Echtzeit. Kann also die Organisation und das Handeln einer Jazzband die analoge Antwort auf die Herausforderungen der digitalen Entwicklung sein?
Mit dem Projekt THINK.JAZZ – Jazz als Katalysator für authentisch-partizipative Change-Prozesse will das Institut für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen gemeinsam mit dem nrwjazz e.V. und erfahrenen Jazzmusikern dieser Frage nachgehen. Ziel ist die Entwicklung eines Instrumentariums, das es ermöglicht schnell und nachhaltig die notwendigen Schlüsselqualifikationen und betrieblichen Rahmenbedingungen zu definieren, die betrieblichen Akteure (Führungskräfte, Beschäftigte, Freelancer) hierfür zu sensibilisieren und das Denken neuer Formen betrieblicher Abläufe und Strukturen anzuregen.
Untersuchungen im Kontext der Digitalisierung
Im Projekt Think.Jazz werden zunächst die Sichtweisen und Planungen der Unternehmen im Kontext der Digitalisierung untersucht und den Tugenden des Jazz gegenübergestellt. Auf dieser Basis wird ein Instrument zur effektiven und effizienten, vor allem aber nachhaltigen Sensibilisierung der betrieblichen Akteure für zukünftig notwendige Schlüsselqualifikationen und betriebliche Rahmenbedingungen als Grundlage für schnellere, innovative Lösungswege entwickelt. Ziel ist es, die Unternehmen und ihre Belegschaften zu befähigen, für ein sich rasant veränderndes betriebliches Umfeld und den globalen Wettbewerb durch kreative und innovative Organisations- und Kooperationsformen gerüstet zu sein.
Das Ergebnis soll ein effektives Vermittlungskonzept in Form von Vorträgen und Workshops sein, mit Hilfe dessen nachhaltig ein neues Bewusstsein für die erforderlichen Organisations- und Qualifikationsänderungen entsteht.
Das Thema ist nicht neu. Schon seit einigen Jahren werden zu diesem Thema Vorträge angeboten. Die Zielgruppe ist jedoch immer das Management. THINK:JAZZ will vor dem Hintergrund der rasanten Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung und Globalisierung dieses Thema für weit mehr Zielgruppen zugänglich machen. Think:Jazz richtet sich zum Beispiel an Projektmitarbeiter, ITler, Nicht-ITler in agilen Softwareentwicklungen, Manager und Führungskräfte, Kreative, Designer, Produktentwickler und -manager, Mitarbeiter in technisch-organisatorischen Changeprozessen, Digitalisierungsopfer/-verlierer und Chancengründer/Gründungswillige, Betriebliche Interessenvertreter und Beteiligte an Mitbestimmungsprozessen, Mitarbeiter in Homeoffice und geographisch verteilten Teams und nicht zuletzt an Personalentwickler.
Wer mehr wissen will kann sich an Dr. Judith Terstriep (Institut für Arbeit und Technik) oder an Bernd Zimmermann (nrwjazz e.V.) wenden.
terstriep@iat.eu oder zimmermann@nrwjazz.net.