Statement gegen den Krieg
Vadim Neselovskyis "Ukrainian Diary" im domicil
Die 30. Jazztage Dortmund schließen mit einem besonderen Konzertabend an der Grenze zwischen Jazz und Klassik und nach wie vor aktuellen politischen Bezügen: Der Suite „Ukrainian Diary“ des ukrainisch-stämmigen Pianisten und Komponisten Vadim Neselovskyi. Vor circa vier Wochen und wenige Tage nach seiner Uraufführung hinterließ das aufwühlende Werk für Klavier und Streichtrio starke Eindrücke beim Take-5-Festival. Vadim Neselovskyi besinnt sich dabei auf seine profunden Fähigkeiten als Komponist moderner Kammermusik - zur Seite steht ihm dabei ein Spitzen-Kammerensemble aus Kiew.
Einst als Wunderkind und jüngster klassischer Klavier-Student im damals noch sowjetischen Odessa bekannt, hörte er früh Aufnahmen von Jazzgrößen wie Keith Jarrett und Chick Corea. Mit 17 emigrierte seine Familie nach Dortmund, schließlich ging er zum Jazzstudium an die Berklee School nach Boston. Schnell spielte er z.B. mit Stars wie Gary Burton, auf Vorschlag von Herbie Hancock erhielt er ein Stipendium am Thelonious Monk Institute. John Zorn lud ihn ein zu The Book Beriah, dem letzten Akt seines Vierteljahrhundert-Projektes Masada. Zusammen mit dem Mriya Ensemble, bestehend aus geflüchteten Musikerinnen, wird er Teile seiner Suite Ukranian Diary aufführen, in der er Ereignisse und Gefühle seit dem Zeitpunkt der russischen Invasion musikalisch verarbeitet: Eindringliche Geschichten, Klänge wie Schneeflocken, machtvolle Beats … die Bilder im Kopf.
Sonntag, 26.11. domicil Dortmund, Beginn 19 Uhr