Spielstättenprogrammprämie 2019
... und immer die gleiche Frage
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Christoph Meinschäfer / MKW
Es ist fraglos eine positive Entwicklung, wenn das Land seit dem Regierungswechsel die Stärkung der Freien Musikszene kontinuierlich fortsetzt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft hat im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur die Mittel für die Spielstättenprogrammprämie um sage und schreibe 100.000 Euro auf insgesamt 140.000 Euro erhöht. Dies wäre für die Verantwortlichen der Spielstättenprogrammprämie die Gelegenheit gewesen, die Kategorien auszuweiten und endlich eine Reihenprämie einzuführen, die vielen kleinen und großen Veranstalterreihen im Lande, die mit viel ehrenamtlichem Engagement oft beachtliche Publikumszahlen vorweisen können. Diese Veranstalter ohne eigene Spielstätte, die oft für ihre Spielstätten Miete zahlen müssen, machen einen Großteil der Konzertangebote in NRW aus. Dies wurde auch in diesem Jahr nicht realisiert. Stattdessen hat eine Fachjury wieder elf Prämien zwischen 5.000 Euro und 25.000 Euro an die üblichen Verdächtigen vergeben.
Eine Prämie in Höhe von 25.000 Euro erhält das „domicil“ (Dortmund), jeweils 20.000 Euro erhalten die „Jazzschmiede“ (Düsseldorf), der „Steinbruch“ (Duisburg) und das „Loch“ (Wuppertal). 15.000 Euro gehen jeweils an das „Loft/2nd Floor“ (Köln) und den „Bunker Ulmenwall“ (Bielefeld). Eine Prämie in Höhe von je 5.000 Euro erhalten die „Black Box im Cuba“ (Münster), das „ZAKK“ (Düsseldorf), „der ort/Peter Kowald Gesellschaft e.V.“ (Wuppertal), die „Klangbrücke“ (Aachen) und der „Jazzkeller“ (Krefeld).
„Das Musikleben in Nordrhein-Westfalen braucht Foren und Bühnen, denn gerade für die Freie Szene im Bereich Pop, Jazz und aktuelle Musik sind Live-Auftrittsmöglichkeiten der Schlüssel für die künstlerische Weiterentwicklung und Professionalisierung. Mit der Prämie wollen wir die freien Spielstätten des Landes darin bestärken, sich für Nachwuchs-Bands zu engagieren und ihnen im Rahmen der Konzertprogramme wertvolle Bühnenerfahrung zu ermöglichen“, so Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatsekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
„Spielstätten brauchen Entlastung in ihren Grundkosten. Unsere Projektförderungen können hier oft nicht richtig helfen. Die Spielstättenprogrammprämie des Landes ist hingegen ein unbürokratisches Förderinstrument, mit dem die Stätten flexibel umgehen können,“ so Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW. Der Landesmusikrat ist Partner des Landes bei der Vergabe des Preises.
Diese löblichen Worte und Ziele der Spielstättenprogrammprämie in allen Ehren und jede Spielstätte hat die Prämie - und noch mehr - verdient, aber sicherlich wäre eine weitere Prämie im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur eine wichtiger Schritt.