PREVIEW RUHRTRIENNALE 2023
Zwölf Stunden Schlagzeugmarathon auf PACT ZOLLVEREIN
FOTO: Paolo Terlizzi
Die Faszination für perkussive Klangerzeugung ist so alt wie die Menschheit. Die Bedeutung aber, die dem Schlagzeug insbesondere für die Entwicklung der Jazz-, Rock- und Popmusik zukommt, kann gar nicht überschätzt werden. Am 26. August steht PACT Zollverein während eines über zwölfstündigen musikalischen »Marathons« ganz im Bann des Schlagzeugs. Raum für Raum erwandert sich das Publikum den reichen Schlagzeugkosmos, es lässt sich treiben durch 15 unterschiedlichste Performances. Von ikonischen Werken der zeitgenössischen Musik bis hin zu legendären Jazz-Größen wie Marilyn Mazur und Billy Cobham, von Improvisationen bis zu Klanginstallationen: über ein Dutzend Musiker:innen werden die Mauern der ehemaligen Waschkaue in Vibration versetzen. Ein einmaliges Aufeinandertreffen verschiedenster Ausdrucksformen, ein einzigartiger Parcours durch die Welt der Schlaginstrumente, zuweilen funkensprühend, zuweilen ganz fein die Obertonspektren erkundend, in jedem Fall variantenreich, pulsierend, packend.
13 Uhr: Intro mit Julian Sartorius
Julian Sartorius wanderte von Basel nach Genf und trommelte auf so ziemlich allem, was er am Wegrand fand, von der Tankzapfsäule über Weidezäune bis hin zu morschen Baumstämmen. Zur Eröffnung des erkundet er das Gebäude von PACT Zollverein, wo sich überraschende Sounds finden lassen.
13.30 Uhr: Béla Bartók: Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug
Ca. 14.15 und 19.00: Klangskulpturen von Thomas Rother, bespielt von Peter Eisold
Der Schriftsteller und Künstler Thomas Rother hat sich in seinem Kunstschacht während Jahrzehnten der Vergangenheit der Zeche Zollverein gewidmet. Dabei sind archaische Klangskulpturen entstanden, die von Schlagwerker Peter Eisold bespielt werden.
14.50 Uhr: Solowerke von K. Stockhausen, M. Feldman und I. Xenakis
15.40 und 22.30 Uhr: Etienne Nillesen: snare drum solo
Etienne Nillesen versteht es, aus einer einzigen kleinen Trommel komplexe und subtile Klänge zu locken. Mit einem minimalistischen Ansatz und erweiterten Spieltechniken verschiebt er die Grenzen der natürlichen Akustik.
16.20 Uhr: Julian Sartorius: RLLRLRLRLLRRLRLRLRLRLRLRR
Eine Performance, die sich auf der Grenze zwischen Minimalismus, Groove und Spektralklängen bewegt.
17.20: Mohammad Reza Mortazavi: Tombak und Daf
Der aus dem Iran stammende Musiker Mohammad Reza Mortazavi ist einer der virtuosesten Handtrommler der Welt.
18.20 Uhr: Camille Emaille: Improvisation
19.30 Uhr: Marilyn Mazur: Drum-Solo
Die dänische Musikerin und Komponistin Marilyn Mazur ist eine Ikone des Jazz-Schlagzeugs. In ihrer beeindruckenden Laufbahn hat sie sich als meisterhafte Perkussionistin und musikalische Visionärin etabliert.
20.30 Uhr: OTTO
OTTO ist eine Musik, die in ihrem Vokabular minimalistisch, in ihrer Energie aber umso intensiver ist: komplexe Polyrhythmen, Variationen von Klangfarben, Rhythmen und Farben.
21.30 Uhr: Aly Keïta & Lucas Niggli: Balafon & Drums
Der ivorische Musiker Aly Keïta ist ein Großmeister des Balafons. Zusammen mit dem in Kamerun geborenen Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli mischt Keïta das traditionelle afrikanische Repertoire mit westlichem Jazz und Improvisation: »brotherhood of vibes and grooves«.
23.15 Uhr: Billy Cobham: Drum-Solo
Mit seinem kraftvollen und komplexen Spiel beeinflusst der panamaisch-US-amerikanische Drummer Billy Cobham seit einem halben Jahrhundert wie kaum ein anderer die Entwicklung der Jazz- und Fusion-Szene. Er schrieb Jazz-Rock-Geschichte mit seiner ersten Soloplatte Spectrum und arbeitete im Lauf seiner Karriere mit Größen wie George Duke, Micheal Brecker oder Peter Gabriel. Nun ist die trommelnde Legende zu Gast bei der Ruhrtriennale.
0:15 Uhr: Olga Neuwirth: coronAtion IV
Olli Holland: N.E.W.S. // N.O.W.S.
Alles weitere zum Schlagzeugmarathon auf www.ruhrtriennale.de.