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Preview Jazz an einem Sommerabend

Vijay Iyer kommt nach Krefeld

Krefeld, 15.08.2022
FOTO: Ebru Yildiz, Thomas Thiel, Phil Deprez, Stefan Pieper

Wenn der Sommer sich neigt, führt kein Weg an Krefeld vorbei. Am Samstag, 20. August gibt es wieder Jazz an einem Sommerabend auf der malerischen Burg Linn. Dafür hat der Jazzklub Krefeld mal wieder eine exquisite Mischung angerichtet.

Dabei wird auf bewährte Dramaturgie gesetzt: Den Anfang macht eine Großbesetzung mit solidem Losgehfaktor: Das belgische Flat Earth Society Orchestra leistet seit Jahren erfolgreich Widerstand gegen das Aussterben der Gattung Big Band. In Belgien ist die 15-köpfige Truppe – nach eigener Auskunft – „das Flaggschiff des leicht gestörten belgischen Jazz“ mit seiner raffinierten Mischung aus Bigband-Tradition, Progrock-Kontrasten, Balkan-Gebläse, Zappa-Eklektik und Tango-Elementen. Der 15-köpfige Moloch spielt vom Blatt mit straffen Arrangements, unkonventionellen Improvisationen und in unbegrenzten Freiheitsgraden.

Danach heißt es Bühne frei für eines der erfolgreichsten deutschen Jazzquartette: The Jakob Manz Project startete mächtig durch mit seinem Debüt-Album „Natural Energy“ beim Label ACT. Direkter und klarer Sound, Dynamik und emotionale Tiefe zeichnen ihre Musik aus. Die Band spielt einen sehr groovigen Jazz, der mit zahlreichen Einflüssen aus Funk, Soul, Pop, Filmmusik, Hip-Hop, Rock oder Weltmusik angereichert ist. Die Individualität der Bandmitglieder spiegelt sich in den vielfältigen Eigenkompositionen wider, jeder gibt der Musik seine eigenen Impulse.

Ein Glücksfall für Krefeld ist der finale Topact des diesjährigen Jazz-Sommerabends: Gebucht werden konnte der amerikanische Pianist Vijay Iyer – in Triobesetzung zusammen mit Matt Brewer am Kontrabass und Jeremy Dutton an den Drums. Die Sozialisation des Ausnahmepianisten ist typisch für die heute in alle Richtungen offene und kulturenübergreifende Gegenwart im Jazz: Vijay Iyer wurde in den USA als Sohn tamilischer Einwanderer geboren und seine musikalische Begabung wurde früh erkannt. Mit drei Jahren schon erhielt er eine klassische Violinausbildung, dann wechselte er zum Klavier zum Glück seiner Fans weltweit. Vijay Iyer ist dem Krefelder Publikum von seinem letzten Auftritt 2013 in bester Erinnerung.

Iyer hat die Geschichte des Jazzpianos von ihren Ursprüngen bis heute, vom Stridepiano über den Bebop bis zu zeitgenössischen und freien Spielformen verinnerlicht und versteht es wie nur wenige, all diese Stile nach Belieben zu kombinieren. Die Jazz-Elemente reichert er dann auch noch mit indischen und westafrikanischen Einflüssen an.

Nach Krefeld kommt der mehrfache Downbeat-Poll-Gewinner und Echo-Preisträger Iyer nun schon zum vierten Mal, dieses Mal mit seinem aktuellen Trio, das mit Matt Brewer am Kontrabass und Jeremy Dutton am Schlagzeug exzellent besetzt ist. Brewer gilt mit seinem tragenden Ton und seinem präzisen Timing als begehrter Begleiter, und der noch junge Jeremy Dutton wird derzeit als einer der dynamischsten und aufregendsten Drummer der New Yorker Szene gehandelt.

Samstag, 20. August, Beginn 19 Uhr

Krefeld, Burg Linn

Der Jazzklub Krefeld leistet einen guten Beitrag zur "Jazz-Geschichtsschreibung" in der Gegenwart. Seit 2020 wird jede Veranstaltung auf hohem technischen Niveau aufgezeichnet und online gestellt. Stöbern im Stream-Archiv der Konzerte des JKK ist ausdrücklich erwünscht.

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