Preview FineArtJazz 2024
Die Konzerte des ersten Halbjahres
Was ist euch – und damit ist jetzt das Publikum, also die Jazzfans oder ökonomisch gesprochen die "Konsumenten" gemeint – ein Musikereignis wirklich wert? Die FineArtJazz-Konzertreihe möchte es im nächsten Jahr genauer wissen: Beim zweiten Konzert im ersten Halbjahr 2024 lautet gewissermaßen die Devise „You can pay what you like“. Auch sonst gibt es viele Überraschungen und vielversprechende musikalische Entdeckungen im ersten Halbjahr. Im Januar geht FineArtJazz mit einer brandneuen Spielstätte an den Start.
Ein Raum für Kunst in Gelsenkirchen-Scholven: Die Norten-Stiftung hat einen neuen Raum für Kunst in Gelsenkirchen-Scholven. Ein umgebauter Coop Supermarkt aus den 1960ern wurde zu einem weitläufigen Kulturstandort ertüchtigt und bietet auf 600 m² Platz für wechselnde Einzel- und Gruppenausstellungen – und eben auch für Jazzkonzerte: NoSax NoClar, ein junges und ungewöhnliches Musikduo, wird die Konzertsaison mit seiner im besten Sinne „traumhaften“ Musik dort eröffnen. Julien Stella und Bastian Weeger spielen auf Saxofon und Klarinette eine helle und faszinierende Musik, in der auch viele Klänge vom Balkan und aus dem mittleren Osten die hypnotischen Improvisationen nähren.
Am 8. Februar steht wieder die Schwarzkaue Schlägel und Eisen im Fokus, wenn dort mal wieder Weltklasse-Jazz den Strukturwandel im Ruhrgebiet inszeniert: Das Matti Klein Trio will an diesem Abend sein Publikum mit leidenschaftlichen Reminiszenzen an die Soul-Jazz-Ära begeistern. Und das Publikum kann nach dem Konzert entscheiden, welchen Preis ihnen es Wert war.
Das Schloss Horst, eines der ältesten Gebäude in Gelsenkirchen, wird am 2. März zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Konzertes mit einem aktuellen kroatisch-französischen Duo: In der beeindruckenden Glashalle vor der Renaissance-Fassade werden Lada Obradovic und David Texier auf Klavier und Schlagzeug, aber auch mit Stimme und viel Elektronik eine Live-Performance voller Leichtigkeit und Klasse bieten. Marls Scharounaula hat im zurückliegenden Jahr einen hervorragenden Start als neue Jazzlocation hingelegt.
Am 12. April bereitet der von Hans Scharoun gebaute Saal mit seiner herausragenden Akustik dem deutsch-kubanischen Trioscence eine adäquate Bühne, um die Schönheit des Lebens zu zelebrieren.
Hoch hinauf, nämlich in die Maschinenhalle des Gelsenkirchener Nordsternturms geht es am 3. Mai. Die Maschinenhalle in 60 Metern Höhe ist nicht nur ein Exponat der Industriekultur, sondern auch seit Bestehen der FineArtJazz-Reihe und auch für das New Colours Festival eine kraftvolle und inspirierende Konzertkulisse. Diesmal will an diesem Ort der Jazzsänger und Gitarrist Peter Fessler mit seiner Kunst des "instrumentalen Singens" das Publikum beeindrucken.
Aus Finnland kommt einer der kreativsten Tastenkünstler in der aktuellen Musik: Aki Rissanens Improvisationen auf Klavier und Synthesizer sind solistisch faszinierend, aber sie werden auch immer wieder zum Bestandteil vieler interessanter Projekte und Formationen. Zum Finale des ersten Halbjahres am 24. Mai präsentiert Aki Rissanens aktuelle Band Hyperreal im Schloss Horst eine neue, einzigartige Verbindung von nordischem Jazz, nahöstlichen Einflüssen sowie elektronischen Elementen und Breakbeats, wie sie in den frühen 90er Jahren entstanden. Allein wegen dem lyrischen Trompetenspiel von Verneri Pohjola geht es hier aber oft auch sehr meditativ zu.