Noch eine Millarde mehr
Zusage für den Neustart Kultur
Für die Fortsetzung und Aufstockung von Neustart Kultur hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine weitere Milliarde Euro zugesagt.
Insgesamt werden damit im Rahmen von Neustart Kultur zwei Milliarden Euro zur Unterstützung des Kulturbereichs in der Corona-Pandemie zur Verfügung gestellt. Dies entspricht dem Bundeskulturetat eines ganzen Jahres.
Der Schwerpunkt von Neustart Kultur soll zukünftig noch stärker auf Hilfen für Künstlerinnen und Künstler liegen. Hierzu sollen vor allem Stipendienprogramme ausgebaut werden, da sich diese in den vergangenen Monaten als besonders effektiv und wirksam bei der Abmilderung von Folgen der Pandemie für Kreativschaffende herausgestellt hatten.
Bewährtes fördern und Lücken schließen
Neustart Kultur enthält zudem neue Förderlinien, die nach Rücksprache mit dem Haushaltsausschuss und zusammen mit den jeweiligen Verbänden schnellstmöglich starten sollen. Um dem zusätzlichen Bedarf des zweiten Lockdowns gerecht zu werden, wolle man mit den zusätzlichen Mitteln bereits erfolgreiche Förderlinien weiter ausbauen.
Gleichzeitig solle es aber auch neue Programme geben, um beispielswiese Förderlücken zu schließen, so Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Um das kulturelle Leben in all seinen Facetten zu erhalten und zu stärken bedarf es jedoch einer schnellstmöglichen Umsetzung.
Unterstützung für alle Bereich der Kulturindustrie
Im Bereich Musik und Darstellende Künste sollen Stipendienprogramme neu ausgeschrieben und fortgesetzt werden. Aufgestockt werden soll auch die Förderung von freischaffenden Künstlerinnen und Künstler.
Im Literaturbereich soll die Förderung alternativer, literarischer und digitaler Angebote weiter ausgebaut werden. Zugutekommen sollen diese Mittel vor allem Autorinnen und Autoren. Ein Teil der Programme kann bereits ab kommendem Montag beantragt werden. Zudem soll auch die Buch- und Verlagsbranche Unterstützung erfahren.
Etwa 60 Teilprogramme bilden derzeit in ihrer Gesamtheit das Neustart Kultur-Programm, das in enger Absprache mit Kulturfonds und Kulturverbänden für verschiedene Sparten, aber auch spartenübergreifend entwickelt wurde.
Der Bund fördert derzeit pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen, um die Wiedereröffnung von beispielsweise Theatern, Clubs, Festivals, Museen etc. unter den aktuellen Corona-Auflagen schnellstmöglich zu bewerkstelligen, sollte vom Bund eine Öffnung beschlossen werden.
Zweiter Lockdown war nicht eingeplant
Ende 2020 waren mit 900 Millionen Euro fast das gesamte ursprünglich eingeplante Budget für Neustart Kultur aufgebraucht. Viele Hilfen waren schon nach kurzer Zeit vollständig ausgeschöpft, zumal der zweite Lockdown finanziell gar nicht eingeplant wurde.
Kulturstaatsministerin Grütters hatte sich deshalb innerhalb der Bundesregierung mehrfach für zusätzliche Mittel ausgesprochen. Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung folgte dieser Bitte und beschloss vor knapp einem Monat, eine weitere Milliarde Euro zur Unterstützung bereitzustellen und den Etat damit zu verdoppeln.
Mit der Zustimmung des Haushaltsausschusses des Bundestags ist eine weitere Hürde genommen.
Deutscher Kulturrat begrüßt neue Beschlüsse
Der Deutsche Kulturrat, der bereits zu Beginn der Pandemie Förderung und Unterstützung für den Kulturbereich gefordert hatte, freut sich in einer Pressemitteilung sehr über die neuen Beschlüsse.
Viele der eingebrachten Vorschläge seien berücksichtigt worden, beispielsweise die Vergabe der Mittel durch Kulturfonds, Kulturverbände und die Kulturstiftungen von Bund und Ländern.
Die enge Anbindung zur Kulturszene zeigt, dass die aufgelegten Programme dem Bedarf der Kulturbranche entsprechen und zudem gezielt und schnell eingesetzt werden.
"Das Öffnungsszenario und die Aufstockung von Neustart Kultur sind Hoffnungssignale für den von der Corona-Pandemie sehr stark gebeutelten Kulturbereich", so Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates am vergangenen Donnerstag.