Neues Hören. Neue Perspektiven
Preview New Colours Festival 2025
FOTO: Bildquelle: Website New Colours Festival/Public Jazz
Das New Colours Festival verwandelt Gelsenkirchen vom 18. bis 21. September 2025 in eine viertägige Plattform für zeitgenössischen Jazz in seiner ganzen Farbenvielfalt und das an spannenden Spielorten. Mit 12 Konzerten internationaler und deutscher Künstlerinnen und Künstlern sprengt das Festival bewusst Genregrenzen. Das New Colours Festival will mehr als Musik sein – es ist eine kulturelle Vision für die Region, welche Gelsenkirchen als kreativen Hotspot neu definiert und ebenso beweist, dass außergewöhnliche Kunst außergewöhnliche Orte verdient.
"Mit einem solchen Programm kommt sie zur Geltung, die Schönheit des Reviers", so formulierte Roland Spiegel vom Bayerischen Rundfunk die Qualitäten der Kuratierung des New Colours Festivals durch Bernd Zimmermann und Susanne Pohlen. Und auch die kommende Festivalausgabe möchte diesem hohen Anspruch nicht nachstehen. Diesmal treffen treffen Vincent Peirani und Renaud Garcia-Fons als französische Jazz-Ikonen auf innovative deutsche Acts wie Bobby Rausch und die Noah Reis Ramma Group. Ebenso wird die Schlagzeug-Virtuosin Anika Nilles zur finalen Party einladen, während das slowakische Duo Lash & Grey neue Maßstäbe im Vocal Jazz setzt.
Reduziert in der Besetzung, maximal in der Wirkung, eröffnet diesmal eine exklusive Kleinbesetzung der JazzBigband Graz das diesjährige Festival. Das Ausnahme-Ensemble sprengte schon vor über 20 Jahren die Grenzen des Bigband Sounds. Sie gastiert auf dem Festival als JBBG Smål, die Big Band im Taschenformat. Erstklassiger Jazz trifft auf Rock und Weltmusik. Überraschend, unkonventionell und mitreißend. Unter anderem mit dabei ist Hanno Busch , dem breiten Publikum als Gitarrist der Heavytones und Jan Delay bekannt.
Der Festivalfreitag startet auf dem Nordsternturm mit dem französischen Trio The Litany Of The Peaks. Dieses besondere Ensemble spinnt musikalische Bögen und verbindet Einflüsse aus neuer Musik mit französischer Folklore. Kraftvolle, lebhafte Aussagen treffen auf melodische Zartheit. Dies als außergewöhnlicher Kontrast zur industriellen Atmosphäre des Spielorts, dem in 60 Meter Höhe gelegenen Maschinenraum des ehemaligen Förderturms der Zeche Nordstern.
Danach geht es in das benachbarte Schloss Horst zum Doppelkonzert mit einem echten Superstar der europäischen Jazzszene! Mit „Jokers" hat der weltbekannte Akkordeonist Vincent Peirani ein Trio erschaffen, das musikalische Grenzen im Sauseschritt überspringt. Gemeinsam mit dem italienischen Gitarristen Federico Casagrande und dem israelischen Drummer Ziv Ravitz entfacht er ein musikalisches Feuerwerk zwischen Rock, Elektro, Jazz und cineastischer Atmosphäre. „Jokers" ist ein Trip, ein Rausch, ein Spiel mit musikalischer Freiheit Das slovakische Duo Lash & Grey gehört zu den wohl aufregendsten Newcomern im europäischen VocalJazz. Mit ihrer besonderen Mischung aus Jazz, Soul und Pop und ihrem unverwechselbaren Sound erobern die charismatische Sängerin und der virtuose Gitarrist heute schon große internationale Bühnen.
Das älteste Instrument der Welt vor historischer Kulisse
Zu Beginn des zweiten Festival-Tages trifft das älteste elektronische Instrument der Welt, auf die historische Kulisse eines Altars aus dem 16. Jahrhundert, was auf ein beeindruckendes Raum-Klangerlebnis hinauslaufen dürfte: Gilda Razani zählt zu den kreativsten Theremin-Spielerinnen unserer Zeit. Mit ihrer Band Honey Bizarre ist sie am Samstag in unserem neuen Spielort, der Bleckkirche zu erleben. Mit dem Multi-Instrumentalisten und Sound-Tüftler Hanzō Wanning an ihrer Seite erschafft Sie besondere Klangwelten, mit einer explosiven Mischung aus Electronic und Techno. Mit dabei, der Gelsenkirchener Perkussionist Fethi Ak.
Da wo zu Zeiten des Bergbaus gewaltige Ventilatoren Frischluft in die Schächte pumpten, findet das zweite Doppelkonzert des Festivals mit zwei aufregenden Vertretern des jungen deutschen Jazz statt. Im markanten Ambiente des stadt.bau.raum spielen die Band Bobby Rausch und die Noah Reis Ramma Group. Bobby Rausch begeistert mit einem kraftvollen, geradlinig tiefen Klang. Inspiriert von den Schnittstellen zwischen Jazz und Hip-Hop, digital und analog, beschwören sie die urbane Nacht und führen ihr Publikum durch dunkelste Basstäler und pulsierende Grooves. Der Gelsenkirchener Pianist und Sänger mit brasilianischen Wurzeln, Noah Reis-Ramma, mischt afro-brasilianische Rhythmik mit der offenen Klangsprache des modernen europäischen Jazz. Der Einsatz elektronischer Elemente mit der Stimme als Melodieinstrument, erinnern bei ihm an die Musik von Pat Metheny.
Zufluchtsorte für Reflexion und Konzentration
Eine Alternative zum großen Konzertabend am Samstag bietet zur gleichen Zeit das Clubkonzert der Band ZOOM des Saxophonisten Stephan Mattner in der Werkstatt in Gelsenkirchen-Buer. Offenheit und Form – so könnte man die Musik dieses Projekts am besten umreißen. Die Kompositionen öffnen musikalische Wege, die melodisch und rhythmisch mit der dafür nötigen Gelassenheit entfaltet werden. Die mittlerweile traditionelle Matinee, diesmal im Kunstraum Norten bestreitet am Sonntagmorgen das Julian & Roman Wasserfuhr Trio, umrahmt von einer Ausstellung des Gelsenkirchener Künstlers Jürgen Buhre. Die „Wasserfuhr-Brüder" gehören seit Jahren zur Elite der deutschen Jazzszene und präsentieren ihr neues Album „Safe Place". Die kammermusikalische Besetzung von Cello, Trompete/Flügelhorn und Piano schafft einen musikalischen Raum, der ein Zufluchtsort für Reflexion und Konzentration inmitten des Lärms chaotischer Zeiten ist.
Ein weiterer internationaler Superstar am Kontrabass erwartet die Festivalbesucher*innen in der Matthäuskirche. Ein Solo-Konzert mit dem Franzosen Renaud Garcia-Fons ist pure Magie und zeigt, was Musik sein kann, wenn ein Meister sein Instrument zum Singen bringt. Er ist ein Virtuose, Klangzauberer und Grenzgänger. Rhythmische Finesse paart er mit Einflüssen aus Flamenco und Weltmusik.
Ein fester Punkt im Programm des New Colours festival ist die Abschluss Party in der Heilig Kreuz Kirche. Dort spielt die deutsche Schlagzeug-Sensation Anika Nilles mit ihrer Band Nevell. Mit ihren energiegeladenen Rhythmen eroberte sie die Drum-Welt im Sturm und teilte bereits mit Gitarrenlegenden, wie Jeff Beck, Eric Clapton oder Ron Woods die Bühne. Mit Nevell kreiert sie ihre eigene explosive Mischung aus Urban Jazz und Funk und führt das Publikum auf eine instrumentale Achterbahnfahrt voller überraschender Wendungen.
Konzerttickets sowie Festival- und Tagestickets gibt es unter www.newcolours-festival.de oder in allen bekannten Vorverkaufsstellen (zzgl. VVK-Gebühr). Nähere Informationen zum Festival unter www.newcolours-festival.de.