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Neue Künstlerische Geschäftsführung im Stadtgarten Köln

Reiner Michalke übergibt an Kornelia Vossebein

Köln, 29.06.2022

Eine Ära geht zu Ende: 44 Jahre nach Gründung der Initiative Kölner Jazz Haus (IKJH) und nach 36 Jahren als verantwortlicher Kurator des Konzertprogramms im Stadtgarten Köln, dem „Europäischen Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik“, übergibt Reiner Michalke den Staffelstab an seine Nachfolgerin Kornelia Vossebein, die ab dem 1. Juli die Künstlerische Geschäftsführung dieser international renommierten Spielstätte übernehmen wird.

1978 gründete der studierte Volkswirt und Bassist Reiner Michalke mit weiteren Kölner Musiker:innen die IKJH. Ziel war es, mit dem Stadtgarten eine Spielstätte für die kreative Kölner Jazzszene zu bekommen, die bis dato im Kulturleben der Stadt so gut wie nicht berücksichtigt wurde. Nach einem fünf Jahre dauernden, kulturpolitischen Kampf bekam die IKJH 1983 den Zuschlag für den Stadtgarten.
In der Folge konnte dank finanzieller Unterstützung des Landes NRW am 4. September 1986 der Konzertsaal eröffnet werden – mit Reiner Michalke als Künstlerischem Leiter.
Mittlerweile finden auf dessen drei Bühnen jährlich rund 400 Konzerte statt. 2017 wurde der Stadtgarten vom Land NRW und der Stadt Köln zum „Europäischen Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik“ aufgewertet und erhält seitdem eine gesicherte Förderung

Reiner Michalke war stets mehr als nur ein Konzertveranstalter. Von Anfang an war es ihm wichtig, mit anderen Formen der Präsentation zeitgenössischer Musik zu experimentieren. Das zeigte sich bereits bei den Jazz Haus Festivals ab 1978, mit denen das Potenzial der Kölner Szene auf die Bühne gebracht wurde. Das zeigte sich auch mit Festivals wie beispielsweise „Post This & Neo That“, das er zwischen 1989 und 1996 gemeinsam mit Matthias von Welck in der Kölner Philharmonie realisierte, oder der Musiktriennale Köln, deren Jazzprogramm Michalke von 1993 bis 2007 in Kooperation mit der Kölner Philharmonie kuratierte. Von 2006 bis 2016 war er Künstlerischer Leiter des Moers Festival, seit 2018 ist er Intendant der Monheim Triennale. Michalke war Gründungsmitglied sowohl des „Europe Jazz Network“ als auch der „Bundeskonferenz Jazz“, mit denen er oftmals wichtige kulturpolitische Initiativen auf den Weg brachte. Ebenfalls auf seine Initiative zurück geht der Spielstättenprogrammpreis „Applaus“ des Bundes, die Gründungen von Off-Cologne (Verband Mittelständischer Kulturwirtschafts-Betriebe e.V.), des Kulturnetz Köln undder Kölner Jazzkonferenz. Zudem ist Michalke Mitglied im Musikbeirat des Goethe-Instituts.

"Unerschrocken, beharrlich, abenteuerlich"

„Zum 1. Juli 2022 verabschiedet sich Reiner Michalke aus der Künstlerischen Leitung des Kölner Stadtgartens“, so Ulla Oster, Vorstandsvorsitzende der IKJH. „Unerschrocken, beharrlich, abenteuerlustig und visionär hat er dem Jazz und der aktuellen, improvisierten Musik Türen geöffnet; er hat neue Wege gesucht, gezeigt und geebnet, und damit wird er vermutlich auch in den nächsten Jahren nicht aufhören.
Wir sind froh, dass wir in Kornelia Vossebein die richtige Nachfolgerin für Reiner Michalke gefunden haben. Mit ihrer Kompetenz, Erfahrung, Leidenschaft und Offenheit wird sie das Schiff Stadtgarten tatkräftig weitersteuern.“

Die studierte Literatur- und Sprachwissenschaftlerin Kornelia Vossebein war ab 2001 als Geschäftsführerin für das Konzertprogramm im Bunker Ulmenwall in Bielefeld verantwortlich und arbeitete in der Zeit schon eng mit dem Stadtgarten Köln zusammen – wie zum Beispiel in der „Gemeinschaft unabhängiger Spielstätten“. 2009 wechselte sie als Geschäftsführerin zur Zeche Carl in Essen, bevor übernahm, dem Exzellenz-Förderprogramm des Landes NRW für
Jazz und aktuelle Musik, das vom Stadtgarten organisiert und durchgeführt wird. Vossebein ist Mitglied der Lenkungsgruppe des Spielstättenprogrammpreises „Applaus“ des Bundes und Sprecherin der „Bundeskonferenz Jazz“. Als Künstlerische Geschäftsführerin will Vossebein das Kurator:innen-System verstärken, um den Stadtgarten noch mehr als Ort für ungewöhnliche Musikproduktionen zu etablieren. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht
sie in der Intensivierung der internationalen Vernetzung des Stadtgarten Köln.

www.stadtgarten.de

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