Moers 2021
Sonderprojekte präsentieren Festivalgeschichte
Das moers festival präsentiert zum Jubiläum etliche interessante Sonderprojekte, die sowohl die Coronasituation reflektieren als auch in das halbe Jahrhundert Festivalgeschichte eintauchen. Geschäftsführerin Helena Lischka stellt virtuelle Welten, Klang und Geo-Caching-Pfade, Videoprojekte und eine tolle Überraschung vor.
Die riesige Freiluftgalerie ist bereits installiert: Der Fotokünstler Frank Schemmann hängte über 70 seiner Porträts, die FestivalmusikerInnen direkt nach ihrem Auftritt zeigen, in die Bäume entlang der historischen Wallanlage. Und eine weitere großräumige Ausstellung wird gerade aufgebaut. Unter dem Titel „Leichtsinn - 50 Jahre Weltrevolution links des niederen Rheins“ kann man auf Freiflächen, an Hauswänden und öffentlichen Orten Momentaufnahmen aus 50 Jahren Festival bewundern. Ein QR-Code auf dem Bürgersteig führt einen zu der Geschichte hinter dem Bild. Wie beim Geo-Caching kann man sich so die Historie erlaufen. „Das Schöne ist, dass diese Aktionen absolut sicher und regelkonform sind“, sagt Lischka im Pressegespräch.
ReVisiting Moers
Alle, die weitergehen möchten in der Zeit zurück, können demnächst die digitale Publikation „ReVisiting Moers“ auf der Website erleben. Ein Team um die Ethnologin Dr. Kerstin Eckstein hat die bisherigen 49 Jahre zu einem vielstimmigen Gesamtklang gestaltet, der nicht nur die Vergangenheit liebevoll abbildet, sondern – da digital!
- in der Zukunft weitergeschrieben wird. „Eine endlose Chronik des Festivals“, so Lischka, „die es aber für die Freunde echter Bücher ab dem 20.5. auch gedruckt im Handel gibt“.
Vollständig virtuell ist aber das „Moersland“. Ein digitaler Raum, in dem man einem gigantischen Elefanten begegnet – der Elefant als Gedächtnis des Festival taucht ja seit 2018 auf Plakaten und Programmen immer wieder auf. „Man betritt den Elefanten durch sein Auge und kann herumwandern und zahlreiche Entdeckungen machen“, erläutert Lischka. Das aufwändige Projekt konnte in Zusammenarbeit mit der Firma CAD Schroer realisiert werden.
Klangpfade im Schlosspark
Ab dem Festivalwochenende kann man mit dem Smartphone im Schlosspark einem Klangpfad folgen, der Station für Station spannende Sounds liefert – gerade für die junge Generation eine spielerische Möglichkeit, sich mit den eher ungewöhnlichen Klängen des Festival vertraut zu machen. „Da wir ja eigentlich erst 2022 50 Jahre alt werden, feiern wir einen Doppelgeburtstag“, führt Lischka weiter aus. Die Zeit zwischen dem 50. Festival 2021 und dem 50. Geburtstag 2022 wird mit 50 Videogrüßen überbrückt. KünstlerInnen, die das Festival mitgeprägt haben, senden musikalische Glückwünsche, die Woche für Woche auf der Website zu erleben sein werden.
Fred Frith und John Scofield kommen
Und am Pfingstwochenende selbst? „Im Hauptprogramm gibt es immer noch Bewegung“, sagt Lischka und erinnert sich an letztes Jahr, als ein Großteil des Geplanten umgestoßen wurde durch die Pandemie. Aber mit John Scofield und Fred Frith konnte man ganz kurzfristig große Namen gewinnen. Außerdem kommt der Trance-Pianist Lubomyr Melnyk und die aktuellen Improviser in residence Talibam! haben sich ein augenzwinkerndes Projekt überlegt.
Mit Publikum?
Die Frage, ob denn zum Jubiläum Publikum zugelassen werde, konnte Lischka indes noch nicht beantworten. „Die für Pfingsten geltende Coronaschutzverordnung, die für uns absolut bindend ist, wir erst am Freitag veröffentlicht“, sagte die Geschäftsführerin und ergänzte, dass man ja im Team von Anfang an mehrgleisig und hybrid geplant habe.
Infos: www.moers-festival.de