"Mit großer Sorge!"

Öffentliche Kulturfinanzierung muss gesichert werden

Berlin, 09.01.2025

Der Deutsche Kulturrat appelliert an Bund, Länder und Kommunen, die öffentliche Kulturfinanzierung zu sichern. Mit großer Sorge verfolgt der Deutsche Kulturrat die anstehenden bzw. bereits vollzogenen Haushaltsbeschlüsse in Bund, Ländern und Kommunen, die zu Lasten der Kulturfinanzierung gehen. Davon betroffen sind sowohl Kultureinrichtungen als auch die Freie Szene.

Der Deutsche Kulturrat betont: Kunst und Kultur haben einen Eigenwert, sind aber auch unverzichtbare Faktoren bei der Standort- und Wirtschaftspolitik. Ein attraktives Kulturangebot kann die Einnahmesituation insbesondere der Kommunen deutlich verbessern.

Kürzungen in den Kulturetats können nicht nachhaltig zur Lösung der Haushaltsprobleme der öffentlichen Hand beitragen. Sie können aber erheblichen Schaden in der Kulturlandschaft und der kulturellen Teilhabe anrichten. Kultureinrichtungen in privatrechtlicher Rechtsform, deren Grundfinanzierung durch die öffentliche Hand erfolgt, kann die Insolvenz drohen.

Der Deutsche Kulturrat appelliert an Bund, Länder und Kommunen, die Kulturhaushalte besonders im Blick zu haben, insbesondere den Eigenwert von Kunst und Kultur zu berücksichtigen und die langfristigen Wirkungen von Kürzungsmaßnahmen zu beachten.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Mit großer Sorge beobachten wir die derzeitigen Verhandlungen über Kulturetats auf allen staatlichen Ebenen. Einsparungen in diesem Bereich sind nicht nur schädlich für die Standort- und Wirtschaftspolitik. Dort, wo an Kultur gespart wird, schwinden auch die Plattformen für einen offenen Diskurs und eine produktive Auseinandersetzung aller gesellschaftlichen Gruppen. Diese ist heute wichtiger denn je. Wenn, wie gerade, die gesellschaftliche und politische Situation immer schwieriger wird, braucht eine Gesellschaft vielfältige Kulturangebote: zur Freude, zur Anregung, zur Entspannung und, besonders wichtig, zur Debatte. Gerade jetzt verbietet es sich, an der Kultur zu sparen.“

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