"Mission Extase" in Bielefeld
Open Air Bunker Unter Ulmen
Wenn es draußen heiß ist, kann die Flucht in den kühlen Keller eine gute Lösung sein. Noch schöner ist es aber, draußen in warmer Sommerabendluft mit Gleichgesinnten bei guter Musik zu feiern. Und weil dies so ist, unterbricht der Bielefelder Bunker Ulmenwall im Sommer gerne sein Kellerdasein. Aus der „Corona-Not“ geboren, gibt es seit 2020 ein kleines, aber feines zweitägiges Festival.
Mehr noch: Am letzten Wochenende lief sich das Openair mit der Band Elektro Guzzi auf der Grünfläche Niederwall/Ecke Kreuzstraße schon mal warm. Am Freitag und Samstag steigt nun das dritte Bunker-unter-Ulmen-Event – mit jeweils zwei Bands, die es in sich haben: Los geht es am Freitag ab20 Uhr mit der Bielefelder „IQ Band“, die sich auf spektakuläre Ethnofusion verstehen. Danach gastiert in Kooperation mit dem Kulturkombinat Kamp e.V. die legendäre siebenköpfige Truppe "Botticelli Baby".
Vor Euphorie kriegt sich der Infotext über diese Band kaum noch ein:„Um dem wilden Sound das zu geben, was man als eine Mischung aus Jazz, Punk, Blues, Folk, Funk, Balkan und Pop beschreiben muss, benötigt es genau sieben verschiedene ingredients. Und zwar in Gestalt von Musikern und in Form ihrer Instrumente! Es ist ein Rausch, ein einziges Fest, wenn die Band auftritt. Die sieben Typen wirken wie fest zusammengefügtes Material, unverwüstlich und doch extrem chaotisch. Jedes Instrument bringt seine individuelle Stärke mit und schiebt den gesamten Karren damit auf Mission Ekstase auf irgendeinen fremden Planeten! Wo genau der ist, weiß man nach dem Konzert dann auch nicht mehr
In Science-Fiction-Sphären möchte am Samstagabend die vierköpfige Alternative-Band Modesha aus Berlin das Draußenpublikum entführen: „Das Fundament ihres Sounds bilden die treibenden LoFi-Drums (Matthias Hetzer), drückende Sub-Bässe (Steven Kuhlmann) und schneidende Synth-Sounds (BenjaminSchulz), darüber schwebt die charakteristisch warme Stimme von Melanie Ring“ heißt es, was höchste Erwartungen weckt.
Als dann sich ab 20 Uhr der Rocket-Man die Ehre gibt: Dahinter verbergen sich gleich sechs junge Münner aus Hamburg, Leipzig und Berlin, die der Welt zeigen wollen, wie unsere Welt nun mal klingt: Intergalactic Jazz, Dub und Drum’n’Bass im Hier und Jetzt und vor allem auf der Grünfläche Niederwall/Ecke Kreuzstraße direkt neben Ostwestfalens Jazz-Spielstätte Nr. 1.