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Mehr als Musik

Workcamps und Kooperationen beim Moers-Festival

Moers, 06.06.2025

Das 54. Moers Festival zeigt exemplarisch, wie bürgerschaftliches Engagement ein internationales Kulturfestival zu mehr als nur einer Musikveranstaltung macht. Verschiedene Kooperationen und Projekte verwandeln das renommierte Jazz- und Avantgarde-Festival in einen Ort der Begegnung, Inklusion und gesellschaftlichen Teilhabe.

Internationale Solidarität durch SCI Workcamp

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für gelebte Internationalität ist die bewährte Kooperation mit dem Service Civil International (SCI). Zehn junge Ehrenamtliche aus sieben Ländern – von Russland über Finnland bis hin zu Mexiko und Aserbaidschan – engagieren sich aktiv in der Festivalorganisation. Diese 18- bis 31-Jährigen unterstützen beim Bühnenaufbau, der Künstlerbetreuung und in der Logistik.

Das SCI Workcamp verkörpert dabei mehr als nur praktische Hilfe: Es schafft kulturelle Brücken und fördert internationale Verständigung. "Das gemeinsame Arbeiten über Grenzen hinweg" wird hier zur gelebten Realität, wie Karl-Heinz Theußen von der sci:moers gGmbH betont. Die Freiwilligen bringen "frische Perspektiven und eine besondere Energie" mit, die das Festival spürbar bereichert.

Inklusion durch "Radeln ohne Alter"

Eine andere Form des bürgerschaftlichen Engagements zeigt die Kooperation mit der Initiative "Radeln ohne Alter" aus Neukirchen-Vluyn. Ehrenamtliche Piloten sorgen mit speziellen Rikschas – eine davon rollstuhlgeeignet – dafür, dass mobilitätseingeschränkte Menschen alle Festivalorte erreichen können. Diese kostenlosen Fahrten ermöglichen echte gesellschaftliche Teilhabe.

Gründer Willi Ehrmann beschreibt die Rikscha als "Medium" für Begegnung und Austausch. Besonders während der Corona-Pandemie explodierte die Nachfrage nach diesem Service, da er sicheren Kontakt unter freiem Himmel ermöglichte. Das Motto "Den Wind in den Haaren spüren" wird so zum Symbol für wiedergewonnene Freiheit und Gemeinschaft.

Förderverein als kultureller Motor

Der Förderverein "moersfriends" zeigt, wie lokales Engagement kulturelle Projekte ermöglicht. Die Vereinsmitglieder finanzierten die "längste niederrheinische Assoziationskette" – eine 300 Meter lange Bannerinstallation zu Ehren von Hanns Dieter Hüsch. Dieses Kunstprojekt im öffentlichen Raum macht Kultur für alle zugänglich und würdigt gleichzeitig das kulturelle Erbe der Stadt.

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