Kultur ist ein Fremdwort im Wahl-O-Mat
Kritik vom Deutschen Kulturrat
Der Deutsche Kulturrat hatte die Bundeszentrale für politische Bildung kritisiert, dass sich keine der 38 Fragen im Wahl-O-Mat 2021 sich mit einem kulturpolitischen Thema beschäftigt. Seit dem 3. September ist der Wahl-O-Mat mehr als 15,7 Millionen Mal genutzt worden, teilte die Bundeszentrale am Freitag in Bonn mit. Er bleibt noch eine Woche online.
"Der Wahl-O-Mat ist neben den Triellen das wohl wichtigste Informationsangebot im Vorfeld dieser Bundestagswahl", sagte bpb-Präsident Thomas Krüger der Presseagentur kna. "Gerade wenn es spannend wird, schauen viele Wählerinnen und Wählern nochmals genauer auf die Positionen der Parteien."
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „bpb-Präsident Thomas Krüger hat Recht, obwohl wir so viele Medienangebote in Deutschland haben, bieten die Trielle und der Wahl-O-Mat die wesentliche Orientierung für viele Wählerinnen und Wähler. Beide Formate kommen leider gänzlich ohne Kulturpolitik aus. So bedauerlich dies bei den Triellen ist, handelt es sich hierbei aber um eine unabhängige journalistische Entscheidung. Beim Wahl-O-Mat handelt es sich aber nicht um ein journalistisches Medium, sondern um ein Informationsangebot der Bundeszentrale für politische Bildung, einer nachgeordneten Behörde des Bundesinnenministeriums. Hier erwarten wir für die Zukunft, dass wichtige politische Bereiche, wie die Kulturpolitik, nicht einfach übergangen werden.“