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Preview Klavierfestival Ruhr 2024

Das Emmet Cohen Trio eröffnet das Festival am 26. April

Essen, 25.02.2024

Es ist alljährlich das große, prominente Aushängeschild im Ruhrgebiet: Zwischen dem 26. April und dem 16. Juli 2024 findet das erste Klavier-Festival Ruhr unter Leitung von Katrin Zagrosek (Foto oben rechts) in 17 Städten zwischen Rhein und Ruhr statt. Auch in diesem Jahr gehören hochkarätig besetzte Jazzkonzerte zu den Höhepunkten.

Den Festival-Auftakt bildet das Emmet Cohen Trio. Der 35-jährige Cohen ist stilistisch so breit aufgestellt wie nur wenige. Er ist ein „moderner Traditionalist“, der mit einem Bein fest in der Jazztradition steht, mit dem anderen in der Moderne. Den Stride-Pianostil der 1920er-Jahre spielt er so versiert wie Modern Jazz, Standards so anregend wie Selbstgeschriebenes.
Im Jazz ist Brad Mehldau eine Größe, doch seine Liebe gehört auch der klassischen Musik. Nach seinem Durchbruch im Joshua Redman Quartet machte er mit eigenem Trio Furore, nicht zuletzt beim Klavier-Festival Ruhr 2001. Als bekennender Fan der „drei B“ (Bach, Beethoven, Brahms) sucht er gerne auch Seitenwege in Richtung Klassik, ließ sich etwa von Bachs Goldberg- und Beethovens Diabelli-Variationen zu einem kammermusikalischen Zyklus inspirieren. Jetzt trifft er auf den jazzaffinen Klassikpianisten Kirill Gerstein, um sich mit ihm an zwei Flügeln über Musik von Brahms, Fauré, Ligeti und über eigene Stücke auszutauschen. Mehldau beantwortet die Originale mit Improvisationen, Gerstein spielt Fauré-inspirierte Mehldau-Stücke, zusammen jammen sie über Jazznummern.


In die Welt des argentinischen Tango führt Pablo Estigarribia, Pianist, Komponist und Arrangeur. Heute, nach Tourneen und Konzerten in aller Welt, mit einem Repertoire aus Eigenkompositionen und selbst arrangierten Tangoklassikern zählt er zu den führenden Tangopianisten seiner Generation.
Zu einem außergewöhnlichen Duo haben sich der kubanische Pianist Omar Sosa und der sardische Trompeter Paolo Fresu gefunden. Seit über 15 Jahren treffen sie sich, laden Gäste ein und bringen Alben heraus mit Titeln wie „Alma“, „Eros“, „Food“. Zum Klavier-Festival kommen sie ohne Gäste, doch sind sie im Umgang mit Percussions und Electronics versiert genug, um auch zu zweit ein Kaleidoskop an Rhythmen und Klängen zu entfachen. Sosa, Anhänger des afrokubanischen Santería-Kults sowie Meister der einschlägigen rituell-musikalischen Praktiken, und Fresu, Trompeter mit Miles-Davis-inspiriertem, aber doch ganz eigenem Ton – eine Begegnung der besonderen Art.

Harold López-Nussa reflektiert mit seinem Spiel die ganze Palette kubanischer Stile, angereichert um jazzige Improvisation und Interaktion. Zum Jazz kam er durch Herbie Hancocks Album „The New Standard“, war aber stets auch im Klassikterrain unterwegs. 2005 gründete er ein Trio mit seinem Bruder Ruy Adrián am Drumset. Er arbeitete mit namhaften Jazzmusikern, begleitete aber auch drei Jahre lang die Sängerin Omara Portuondo (Buena Vista Social Club). 2019 gastierte er zum ersten Mal beim Klavier-Festival Ruhr.
Der US-Amerikaner Christian Sands gibt mit seinem Quartett seinen Einstand beim Klavier-Festival. Außer dem Bassisten Yasushi Nakamura und dem Drummer Clarence Penn bringt er den famosen Gitarristen Marvin Sewell mit. Sands zählt zu den gefragten Modern-Mainstream-Pianisten der Szene. Nach dem Master-Degree an der Manhattan School of Music begann er weltweit zu touren, gehörte dem Trio des Bassisten Christian McBride an und begleitete etwa den Star unter den heutigen Jazzsängern, Gregory Porter. Das Titelstück seines aktuellen Albums „Be Water“ wurde für einen Grammy in der Sparte „Best Instrumental Composition“ nominiert.

20-jähriges Jubiläum konnte im vorigen Jahr das Tingvall Trio feiern. Bestehend aus dem schwedischen Pianisten Martin Tingvall, dem kubanischen Kontrabassisten Omar Rodriguez Calvo und dem deutschen Drummer Jürgen Spiegel ist es eines der erfolgreichsten Klaviertrios im Lande. Ihr Album zum Jubiläumsjahr war den Vögeln gewidmet, den „Musikern der Natur“, wie Tingvall sagt. „Sie umgeben uns tagtäglich mit ihrer Musik und können unglaublich inspirierend sein.“ Er und seine Partner ließen sich davon zu Stücken mit Titeln wie „Woodpecker“, „Humming Bird“ oder „Birds of Paradise“ inspirieren.
Als Meister grenzüberschreitender Projekte hat sich Jason Moran einen Namen gemacht. Er verbindet Jazz mit Visual und Performance Arts, wirkt als Kurator von Ausstellungen. In seiner Musik durchmisst er die Jazzgeschichte von Swing bis Hip-Hop und beleuchtet sie aus stets wechselnder Perspektive. Immer wieder setzt er sich mit der Jazztradition auseinander, den Legenden James Reese Europe, James P. Johnson, Fats Waller und Thelonious Monk widmete er höchst originelle, teils multimediale Projekte. Zum 125. Geburtstag von Duke Ellington beschäftigt sich Moran mit dessen Musik. Mit der hr-Bigband, die er wie einst der Duke vom Klavier aus leitet, präsentiert Moran Ellingtons Originalarrangements.

KONZERTE:

Freitag, 26. April 2024 | 19:30 Uhr
Duisburg  Mercatorhalle
Emmet Cohen Trio
Eröffnungskonzert

Samstag, 27. April 2024 | 20:00 Uhr
Essen  UNESCO-Welterbe Zollverein – Salzlager
Brad Mehldau & Kirill Gerstein
In Dialogue  

Montag, 06. Mai 2024 | 20:00 Uhr
Oberhausen  Ebertbad
Pablo Estigarribia
Jazz Piano: Tango

Mittwoch, 15. Mai 2024 | 20:00 Uhr
Essen  UNESCO-Welterbe Zollverein – Halle 5
Omar Sosa - Paolo Fresu
Jazz Piano: FOOD

Mittwoch, 22. Mai 2024 | 20:00 Uhr
Essen  UNESCO-Welterbe Zollverein – Halle 5
Harold López-Nussa
Jazz Piano: Timba a la Americana

Dienstag, 04. Juni 2024 | 20:00 Uhr
Essen  UNESCO-Welterbe Zollverein – Halle 5
Christian Sands Quartett
Jazz Piano

Donnerstag, 13. Juni 2024 | 20:00 Uhr
Essen  UNESCO-Welterbe Zollverein – Salzlager
Tingvall Trio
Jazz Piano

Dienstag, 16. Juli 2024 | 20:00 Uhr
Duisburg  Mercatorhalle
Jason Moran und hr-Bigband
125 Jahre Duke Ellington

In der neuen Reihe Klavier und Elektronik finden vier Konzerte statt:

Donnerstag, 06. Juni 2024 | 20:00 Uhr
Gelsenkirchen  Heilig-Kreuz-Kirche
Francesco Tristano
Klavier & Elektronik: Oscillate

Freitag, 07. Juni 2024 | 20:00 Uhr
Gelsenkirchen  Heilig-Kreuz-Kirche
Büsra Kayıkçı
Klavier & Elektronik: Places

Samstag, 15. Juni 2024 | 20:00 Uhr
Gelsenkirchen  Heilig-Kreuz-Kirche
Grandbrothers
Klavier & Elektronik

Samstag, 22. Juni 2024 | 20:00 Uhr
Gelsenkirchen  Heilig-Kreuz-Kirche
Michael Wollny
Klavier & Elektronik: "Wunderkammer"

Karten sind auf der Homepage des Klavierfestivals zu haben, das zweite Konzert mit Brad Mehldau ist bereits ausverkauft.

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