Kammermusik goes Pop

Es zeugt schon von Selbstbewusstsein, sich als Quartett nach dem wohl berühmtesten Werk dieser Besetzung zu benennen, einem Werk, das Joseph Haydn schuf und das zudem die Grundlage für unsere Nationalhymne bildet. Das „Kaiser Quartett“, das die Königsdisziplin der Kammermusik zu neuen Ufern führt, ist seit Jahren eine feste Größe in der Musikszene. Oftmals in Kollaboration mit Größen wie dem Kult-Jazzer Chilly Gonzales oder dem renommierten Geiger Daniel Hope, betritt das Ensemble nun eine der schönsten und akustisch besten Bühnen der Region: Die Scharounaula in Marl. Ihr Auftritt verspricht, eines der Highlights der diesjährigen Konzertreihe FineArtJazz zu werden.

Ingmar Süberkrüb (Viola), Martin Bentz (Cello), Adam Zolynski (Violine) und Jansen Folkers (Violine) haben sich in den vergangenen Jahren durch ihre genreübergreifenden Projekte und unverwechselbaren Auftritte einen internationalen Namen gemacht. Mit kreativen Ideen – wie etwa in ihrem jüngsten Musikvideo, in dem sie mit Tiermasken bekleidet inmitten der Natur musizieren – zeigen die Hamburger Musiker ihre ungebrochene Fantasie. Auch die originelle Benennung ihrer Werke, wie etwa der Titel „Großraumdisko“, unterstreicht ihren Hang zur Experimentierfreude.

Ihre Fähigkeit, Brücken zwischen Klassik, Pop, Jazz und R&B zu schlagen, hat sie weltweit auf die großen Bühnen geführt. Auftritte beim Reeperbahn Festival in Hamburg und dem Eurosonic Noorderslag in Groningen festigten ihren Ruf als herausragendes Ensemble, das klassische Musik neu denkt. Dabei treten sie sowohl in klassischen Konzertsälen wie der Pariser Salle Pleyel und der Berliner Philharmonie auf als auch in popaffinen Clubs und auf renommierten Jazz-Festivals wie dem Montreux Jazz Festival.

Was das Kaiser Quartett so besonders macht, ist die Mischung aus klassischer Präzision und der Fähigkeit, ihre Kompositionen in pop-typischen Strukturen zu arrangieren. Ihre Instrumentalwerke verzichten auf Gesang – und doch ersetzt der Klang der Violinen oft die menschliche Stimme. Jansen Folkers und Adam Zolynski an den Violinen, Martin Bentz am Cello und Ingmar Süberkrüb an der Viola schaffen es, mit ihren Instrumenten einen „vierstimmigen Gesang“ zu imitieren, der Leichtigkeit, Melancholie und Fröhlichkeit vereint.

Kooperationen mit Größen der Musikszene

Bekannt ist das Quartett besonders durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem kanadischen Pianisten Chilly Gonzales , der sie als Begleitmusiker für seine Alben und Konzerte engagierte. Doch auch andere Musikergrößen wie Jarvis Cocker, Gregory Porter, Daniel Hope oder die Indie-Band BOY schätzen die einzigartigen Klangfarben des Kaiser Quartetts. Nicht selten sind sie auch an Studioaufnahmen beteiligt – so spielten sie bereits für Produktionen von Roger Cicero, Ulrich Tukur und Rüdiger Hoffmann.

Nach zahlreichen erfolgreichen Kollaborationen und Auftritten erschien im Jahr 2019 ihr Debütalbum „Kaiser Quartett“, auf dem sie ihre eigene Vision von klassischer Musik präsentieren. Mit der Single „Großraumdisko“ gaben sie schon zuvor einen Vorgeschmack auf ihre musikalische Vielseitigkeit, die sich zwischen den Genres bewegt und dennoch eigenständig bleibt.

Dass das Kaiser Quartett nun die Gelegenheit erhält, in der herausragenden Akustik der Scharounaula in Marl zu spielen, ist nicht nur für die Musiker ein besonderes Erlebnis, sondern verspricht auch für das Publikum ein seltenes Ausnahmeerlebnis am 11. Oktober 2024.

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