Gewinne aus Streaming sind bescheiden
Neue Statistik veröffentlicht
Der Erwerb einer physischen CD bedeutet immer einen Mehrwert für den Musikkonsumenten: Die Tonqualität ist – gute Anlage vorausgesetzt – jedem datenkomprimierten Audiostream überlegen, ebenso bietet ein liebevoll gestaltetes Booklet ein haptisches und visuelles Erlebnis und damit ein künstlerisches Statement über die Musik hinaus. Darüber hinaus zeugt der CD-Kauf von Solidarität, die Musikern und Bands finanziell zugute kommt. Denn die Erlöse, welche das Streaming für die Urheber abwirft, sind bescheiden. Der Gewinner ist hier vor allem die Unterhaltungsindustrie.
In einer neuen Infografik veranschaulicht das Portal statista auf der Basis der Daten des Musikmagazins Beat, wie viele Streams im Netz benötigt werden, um einen Euro zu verdienen: Auf youtube braucht ein Musikstück erstmal 1612 Aufrufe, bis überhaupt der erste Euro an die Musikerin/den Musiker fließt. Vergleichsweise „profitabel“ ist hingegen am unteren Ende Napster, wo schon nach 59 Aufrufen der erste Euro in der Kasse klingelt.
Im Mittelfeld liegen hier Amazon (277), Spotify (254), Deezer (174) und Apple Music (151) Auffällig ist, dass gerade die eher weniger verbreiteten Streamingdienste wie Napster (59, siehe oben), der einstige Erzfeind der Musikindustrie, und Tidal (89) die Musikerinnen und Musiker verhältnismäßig hoch entlohnen, während die Auszahlungen bei Platzhirschen wie Spotify und besonders YouTube schon deutlich geringer sind.
Quelle: backstage pro, 28.2.2020