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Gelsenkirchen wird wieder bunt

Die Konzerte beim New Colours Festival

Gelsenkirchen, 17.07.2025
FOTO: Bildquelle: website new colours festival

Manche Städte haben es einfach drauf. Gelsenkirchen gehört definitiv dazu – zumindest wenn vom 18. bis 21. September 2025 das New Colours Festival die Ruhrpott-Metropole in ein Epizentrum für den europäischen Jazz verwandelt. Was vor ein paar Jahren mit einer glanzvollen Premiere begann, hat sich mittlerweile zu einem verlässlich spannenden Musikevent mit internationaler Ausstrahlung gemausert. Kein Wunder also, dass der Vorverkauf bereits auf Hochtouren läuft. "Ein wärmender, inspirierender Kosmos, eine Insel der Kultiviertheit" – so beschreiben viele angereiste Gäste die besondere Atmosphäre, die Jahr für Jahr in Gelsenkirchen entsteht. Klingt vielleicht etwas pathetisch, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Denn das New Colours Festival ist weit mehr als nur ein Musikevent – es ist ein Statement, das beweist, dass Gelsenkirchen seinen Ruf als Stadt mit "verblasster Industriekultur und Fußballbesessenheit" längst abgelegt hat, wie auch die UKJazzNews London bestätigt. Das verdient umso mehr hohen Respekt, als die Rahmenbedingungen für das Veranstalten von freier, nicht-kommerzieller (Musik-)Kultur nicht einfacher werden, was auch Susanne Pohlen und Bernd Zimmermann, in deren Händen die künstlerische Leitung liegt, zu spüren bekommen, etwa durch den kurzfristigen Wegfall öffentlicher Förderungen, die schon fest eingeplant waren.

Das diesjährige Motto "NEUE KLÄNGE. NEUE PERSPEKTIVEN" ist dabei Programm und dokumentiert, dass sich das Veranstalter-Paar nicht unterkriegen lässt, um vier Tage lang außergewöhnliche Konzerte an besondere Orten zu bringen, damit diese zu Räumen für Raum für Austausch und Inspiration werden. Und das Beste: Man muss kein Jazz-Nerd sein, um hier voll auf seine Kosten zu kommen.

Los geht's am Donnerstag, 18. September mit einem Auftaktkonzert, das bereits zeigt, worum es geht: Die Jazz Bigband Graz SMAL (20:00 Uhr in der Kaue) denkt das Format "Big Band" komplett neu. Reduziert in der Besetzung, maximal in der Wirkung! Das Ausnahme-Ensemble sprengte schon vor über 20 Jahren als Jazz Bigband Graz alle bisherigen Auffassungen für Large Ensembles und macht das heute noch virtuoser und emotionaler denn je.

Magischer Freitag

Der Freitag startet entspannt mit Litany of the Peaks um 18:00 Uhr im Nordsternturm – ein Trio, das in ungewöhnlicher Besetzung musikalische Bögen spannt und harmonische Kontemplationen erforscht. Einflüsse aus neuer Musik werden vor allem mit französischer Folklore verwoben. Klingt experimentell? Ist es auch – im allerbesten Sinne.

Der Abend gehört dann einem echten Doppelschlag im Schloss Horst: Ein junges, hochmotiviertes Duo namens Lash & Grey erobert mit ihrer besonderen Mischung aus Jazz, Soul und Pop die internationalen Bühnen. Danach steht wohl "der" angesagte Akkordeon-Weltmeister aus Frankreich auf der Bühne in Gelsenkirchen:  Vincent Peirani ist mit seiner Band  "Jokers"zu erleben. Und dabei ist nur eines absolut sicher: Es wird   überraschend, explosiv und voller Magie sein.

Samstag: Von Theremin bis Hip-Hop-Jazz

Der Samstag wird besonders vielseitig. Bereits um 16:30 Uhr in der Bleckkirche entführt Honey Bizzare feat. Fethi Ak in außergewöhnliche Klangwelten. Gilda Razani , eine der kreativsten Theremin-Spielerinnen unserer Zeit, erschafft am ältesten elektronischen Instrument der Welt zusammen mit Multi-Instrumentalist Hanzō Wanning ein musikalisches Spektrum von Jazz über Elektronik bis hin zu modernen Kompositionen.

Am Abend wird's dann richtig spannend: Im Stadt.Bau.Raum präsentiert der in Gelsenkirchen geborene Pianist Noah Reis-Ramma sein neues Projekt. Seine Kompositionen wurzeln in afro-brasilianischer Melodik und Rhythmik und sind stark beeinflusst von der offenen Klangsprache des modernen europäischen Jazz – ein Heimspiel im wahrsten Sinne des Wortes.

Direkt im Anschluss zeigen Bobby Rausch aus Berlin, was passiert, wenn Jazz auf Hip-Hop und noch viel mehr trifft. Digital und analog, Kontrolle und Improvisation – die Berliner führen ihr Publikum durch dunkelste Basstäler und pulsierende Groove-Scapes. Parallel dazu erforscht Stephan Mattner in der Werkstatt mit "Zoom" das Spannungsfeld zwischen Offenheit und Form.

Sonntag: Großes Finale mit Schlagzeug-Sensation

Der Sonntag beginnt entspannt mit der Matinee des Julian & Roman Wasserfuhr Trios um 11:30 Uhr im Kunstraum Norten. Die Wasserfuhrs gehören seit Jahren zur Elite der deutschen Jazzszene und beweisen mit ihrem neuen Album "Safe Place" ihr Gespür, das Publikum mit feinen Melodien musikalisch zu umarmen.

Und dann kommt ein weiterer ganz prominenter Protagonist des europäischen Jazz nach Gelsenkirchen, nämlich kein geringerer als der katalnische Kontrabass-Virtuose und Klangforder Renaud Garcia-Fons zu einem exkulsiven Gastspiel in Matthäuskirche  – seit Jahrzehnten setzt dieser Musiker kontinuierlich die Maßstäbe auf dem Instrument und seine melodischen Höhenflüge sind schlicht atemberaubend.  Rhythmische Finesse, gepaart mit Einflüssen aus Flamenco und Weltmusik, sorgen dabei für mitreißende Grooves.

Das große Finale gehört dann Anika Nilles Nevell um 19:00 Uhr in der Heilig Kreuz Kirche. Die deutsche Schlagzeug-Sensation hat mit ihren energiegeladenen und präzisen Rhythmen die Drum-Welt im Sturm erobert. Wer schon die Bühne mit Jeff Beck, Eric Clapton oder Ron Woods geteilt hat, weiß, was Sache ist.

Tickets und Infos

Der Vorverkauf startet am 1. Juni – neben Einzeltickets gibt es auch Festival- und Tagestickets. Wer das Festival darüber hinaus unterstützen möchte, kann sich wieder für die GOLDCARD entscheiden. Tickets gibt es online und in allen bekannten Vorverkaufsstellen (dort zzgl. VVK-Gebühr, außer bei Stadt- und TouristInfo Gelsenkirchen und Jacques Weindepot Gelsenkirchen-Buer).

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