Festivals brauchen Planungssicherheit!

Livekomm veröffentlicht Positionspapier

Berlin, 27.03.2022

Der Spielstättenverband LiveKomm nennt in einem neuen Positionspapier die Forderungen der Festivalbranche für die kommenden Saisons. Denn trotz der positiven Signale fehlt Veranstaltenden noch immer die Sicherheit, dass Festivals wie gewohnt stattfinden können.

Die Festivalsaison 2022 rückt immer näher. Im Moment sieht es für Veranstaltende so aus, als könnte dieses Jahr alles wie gewohnt stattfinden. Doch wie sicher können sich Betreibenden sein?

Die LiveKomm, deren Mitgliedernetzwerk und der Arbeitskreis FestivalKombinat veröffentlichten daher ein Positionspapier, das Forderungen für eine zukünftige Absicherung, für die Umsetzung eines "Green Deals" und für die Stärkung des Ehrenamtes in der Festival-Kultur beinhaltet.

Maskenfreie Open-Air-Kultur

Die LiveKomm fordert für die kommende Festivalsaison in erster Linie verlässliche Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit für alle Beteiligten schaffen.

Dazu gehört u.a. die Forderung, dass Open-Air-Veranstaltungen ohne Masken- und ohne Abstandspflicht besucht werden können. Zudem sollen Kapazitätsbeschränkungen wegfallen, die die Wirtschaftlichkeit von Festivals gefährden.

Wichtig ist laut der LiveKomm zudem eine einheitliche und vor allem frühzeitige Definition von Zugangsvoraussetzungen, damit die Veranstaltenden planen können. Des Weiteren sollen jegliche Alkoholverbote ausgeschlossen werden. Falls sich eine Testpflicht ergibt, sollten laut LiveKomm sämtliche aufkommenden Kosten übernommen werden.

Ebenfalls soll die mögliche Anzahl "seltener Ereignisse", also Ereignisse, bei denen die Überschreitungen der Immissionsrichtwerte erlaubt ist, von 10 bzw. 14 auf 25 Tage erhöht werden. Dadurch wäre es möglich, aufgeschobene Veranstaltungen im Sommer nachzuholen.

Praxisnahe Förderprogramme sind notwendig

Um die zukünftige Absicherung der Festivallandschaft zu gewährleisten, sollen neue und praxisnahe Förderprogramme erstellt werden, die den Veranstalterinnen und Veranstaltern helfen, auch die Folgen der Pandemie wirtschaftlich zu überleben. Ein weiterer Schritt wäre es, die Festival-Veranstalter/innen mit ihren Verbänden in diese Erstellung miteinzubeziehen.

Um die Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Festivals als integralen Bestandteil der Kulturlandschaft zu stärken, fordert die LivekKomm weiterhin, einerseits eine Festivalstudie durchzuführen. Zum Anderen ist die Ausweitung von "APPLAUS" als Programmpreis auch für Festivals gewünscht.

Für Nachhaltigkeit und ein gestärktes Ehrenamt

Die LiveKomm fordert weiterhin die Entwicklungen von Leitlinien und Förderprogrammen, die die Bemühungen der Festivalbranche, nachhaltiger zu veranstalten, messbar und finanziell umsetzbar machen – u.a. im Rahmen des Green Culture Fonds.

Des Weiteren fordert die LiveKomm Änderungen im Planungs- und Veranstaltungsrecht. Diese Veränderungen sollen die Möglichkeit schaffen, Festivals als Vorreiter-Projekte einer sozial-ökologischen Transformation zu betrachten.

Für die Stärkung des Ehrenamtes in der Festival-Kultur fordert die LiveKomm die Anerkennung und Stärkung von gemeinwohl orientierten, kulturellen Mitwirken. Zusätzlich dazu gehört eine zielgerichtete Entwicklung rechtlicher Rahmenbedingungen.

Ehrenamtliche Vereinsstrukturen sollen finanzielle Unterstützung erhalten. Zum Beispiel die Förderung von Weiterbildungsprogrammen. Außerdem werden ehrenamtliche Sonderurlaubsregelungen, sowie Bonusprogramme als Anreiz für das Ehrenamt gefordert. Dazu zählt die ÖPNV-Nutzung oder der kostenreduzierte Eintritt in öffentliche Einrichtungen.

Quelle: backstage pro

Suche