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Farewell!

Stefan Werni ist verstorben

Recklinghausen, 01.07.2024
Bassisten sind die gute Seele in einer Band. Nochmehr eine gute, verlässliche Seele für die ganze Jazzszene über NRW hinaus war der vielseitige Musiker Stefan Werni, der überraschend nach kurzer Krankheit verstorben ist. Zahllose Musikerkollegen und Freunde sind schockiert über diese Nachricht. Einige von ihnen hatten gerade noch vor ein paar Wochen mit ihm zusammen auf einer Bühne gestanden. 
Inspiriert von seinem Mentor, dem Jazzsaxophonisten Ernst Dittke, entdeckte Stefan Werni den Kontrabass für sich. Seine ersten Schritte in der Jazzwelt machte er bei Sessions in Walter Kurowskis Werkstatt Eisenheim und der JazzInitiative in der Altstadtschmiede Recklinghausen, die von nun an bis zuletzt eine wichtige künstlerische Heimat blieb. Dort spielte er regelmäßig mit Musikern wie Ingo Marmulla , Gerd Dudek, Joachim Heßler, Herbie Klinger, Heinz Oelmann, Christian Jendreiko und Lothar Wantia.  Als vielseitiger Kontrabassist und E-Bassist war Stefan Werni mehr als nur ein verlässlich im Jazz geerdeter, sondern eben auch ein hellwacher experimentierfreudiger Geist, der sich in allen Spielarten der Gegenwartsmusik zuhause fühlte. Bereits 1987 arbeitete Stefan mit dem Bassklarinettisten und Komponisten Eckard Koltermann zusammen und wurde 1990 Mitglied seiner Band. Seine Vielseitigkeit zeigte sich auch in seiner Arbeit als Sounddesigner und Komponist elektroakustischer Musik. Seit 1998 machte er zahlreiche Tonaufnahmen, meist in Livesituationen, und mischte diese ab. Viele seiner Aufnahmen wurden als Tonträger oder in Videoproduktionen veröffentlicht. In enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen und Videofilmer Dietmar Lorenz entstand die LORENZ & WERNI Produktion.
Kollegen und Freunde schätzten Stefan Werni nicht nur für sein außergewöhnliches musikalisches Talent, sondern vor allem für seine Bescheidenheit, Kollegialität und Warmherzigkeit. Er begegnete seinen Mitmusikern stets auf Augenhöhe und inspirierte durch sein Spiel und seine Persönlichkeit.
Stefan Wernis plötzliches Ableben hinterlässt eine schmerzhafte Lücke in der Musikwelt - auch unser Mitgefühl gilt nun seiner Frau, seinem Sohn und allen, die ihm nahe standen. Die Jazzszene verliert mit Stefan Werni nicht nur einen herausragenden Musiker, sondern auch einen wunderbaren Menschen, den eine ruhige, bescheidene Art auszeichnete. 
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