Eckard Koltermann erhält den „Jazz Pott“ 2023
Ein Pionier der europäischen Improvisationsmusik
FOTO: Kurt Rade
Er zählt zu den Pionieren der europäisch vernetzten Improvisationsmusik aus dem Revier: der Wanne-Eickeler Klarinettist Eckard Koltermann . Seit den 1980er-Jahren bewegt er sich im Terrain zwischen Jazz und Neuer Musik, Theater- und Kammermusik, Literaturvertonung und experimentellem Musikfilm. Jetzt wird er 65 – ein willkommener Anlass für die Preisjury unter der Leitung von Berthold Klostermann, ihn mit dem „Jazz Pott“ auszuzeichnen, einen der renommiertesten Jazz-Auszeichnungen des Ruhrgebietes, die 1998 von Viktor Seroneit († 2011) und Niklaus Troxler für den „Plakat Kunst Hof Rüttenscheid“ ins Leben gerufen wurde. Die Verleihung des „Jazz Pott“ am Samstag, 21. Oktober, 20:00 Uhr im Essener Grillo-Theater (Theaterplatz 11) ist wie in den vergangenen Jahren Auftakt für die „Jazz in Essen“-Saison.
Einst Gründungsmitglied des Grubenklangorchesters, der Keimzelle der hiesigen Impro-Szene, gehörte Eckard Koltermann mit Theo Jörgensmann, der 2018 den 21. „Jazz Pott“ erhielt, dem Klarinettenquartett CL-4, dem German Clarinet Duo und Willem van Manens Contraband an. Unter der Intendanz von Rupert Seidl war er musikalischer Leiter am Schlosstheater Moers und unterhielt diverse Ensembles, eines davon mit Namen „Borderhopping“. Denn was Koltermann auch anpackt, Grenzen überschreitet er gerne. Mit dem Album „bonus“, das vier CDs und eine LP umfasst, legte er jüngst ein eindrucksvolles Resümee seiner Arbeit vor und zugleich ein audiophiles Highlight.
Beim Preisträgerkonzert im Grillo-Theater präsentiert Koltermann in unterschiedlichen Kleingruppen aus langjährigen Weggefährten eine Art Werkschau seines Schaffens. Neben ihm an Bassklarinette und Saxofon sind Theo Jörgensmann (Altklarinette), Serge Corteyn (Elektronik), Christian Hammer (Gitarre), Achim Krämer (Schlagzeug) und Rupert Seidl (Sprecher) dabei. Das Preisgeld in Höhe von € 2.000 stiftet einmal mehr der Essener Kabarettist Hagen Rether.