Endspurt bei Take 5
Tango und eine große Stimme des Jazz
FOTO: Dilara Merzuka, Volker Beushausen
Den ganzen Herbst lang hat das Take 5 Festival das östliche Ruhrgebiet, aber auch das Münsterland bespielt. Kurz vor Weihnachten ist noch einmal das Ensemble Contrabajando mit seiner brillanten Piazolla Hommage zu erleben. Das letzte Wort „zwischen den Jahren“ hat die amerikanische Jazzsängerin Soleil Niklasson.
Das Tango Ensemble Contrabajando feierte den 100. Geburtstag des argentinischen Tango-Königs Astor Piazzolla mit einer brillanten CD-Aufnahme. Die international besetzte Gruppe unter der Leitung der Cellistin Felicitas Stephan entführt den Hörer in den musikalischen Kosmos des Tango Nuevo und lässt ihn in die Sehnsucht, Fröhlichkeit, Eleganz, den Witz und die Virtuosität dieser Musikrichtung eintauchen. Das ist nun auch noch mal live zu erleben und zwar am Samstag, den 16. Dezember im Haus Opherdicke in Holzwickede sowie am Sonntag, den 17. Dezember, im Bochumer Kunstmuseum.
Die Hauptrolle in dieser Band spielt die Cellistin Felicitas Stephan, und auch die Akkordeonistin Heidi Luosujärvi vermag es, die Ambivalenz der Gefühle im Tango eindrucksvoll zu vermitteln. Andreas Heuser, Gitarrist und musikalischer Brückenbauer zwischen verschiedenen Musikkulturen, bringt ebenso seine Vielseitigkeit und Erfahrung ein. Uli Bär, bekannt als Kontrabassist, sorgt für ein solides Fundament und beweist gleichzeitig virtuose solistische Fähigkeiten. Die russische Pianistin Anna Polomoshnykh, die ihre klassische Ausbildung mit Jazz-Improvisation ergänzt hat, komplettiert das Ensemble. Die musikalische Reise des Ensembles führt die Zuhörer direkt in die Hafenkneipen von Buenos Aires, wo der Tango seinen Ursprung hat. Dort wurden auch Piazzollas "Vier Jahreszeiten von Buenos Aires" komponiert, in denen er das moderne Leben der Großstadt in Töne fasst. Der Stil dieser Jahreszeiten ist geprägt von den Klängen des Tangos und des Jazz, von aggressiven Klängen und einer manchmal bedrohlichen Dramatik. Der Aufstieg von Astor Piazzolla zur Ikone des Tangos verdankt sich vor allem seiner Courage, sich von etablierten Vorbildern zu lösen und den Tango als Ausdruck seines musikalischen Wesens anzunehmen. Durch die Unterstützung der französischen Professorin Nadia Boulanger konnte Piazzolla seinen eigenen Stil entwickeln, der als "Tango Nuevo" weltweit Anerkennung findet.
Eine Jazzsängerin mit Leib und Seele
Soleil Niklasson beschließt das diesjährige Festival. Weihnachtsjazz vom feinsten gibt es am Dienstag, 26. Dezember 2023 im Hagener Emil Schumacher Museum und einen Abend später im Haus Siekmann im münsterländisschen Sendenhorst – und wie so oft hat in diesem Jahr die Jazzsängerin Soleil Niklasson „das letzte Wort“ beim Take 5 Festival. Soleil Niklasson ist eine Musikerin mit Leib und Seele. Sie wurde in Chicago geboren und wuchs in Los Angeles auf. Soleil begann schon früh zu singen und gewann zusammen mit Oscar Brown Jr. einen Emmy. Im Laufe ihrer Karriere stand sie mit Musikern wie Udo Lindenberg, Billy Preston, Rod Stewart und Stan Getz auf der Bühne. Ihre musikalische Kreativität wurzelt in einer Mischung aus Jazz, R&B, Soul und Latin. Mittlerweile lebt sie in Bonn und hat sich einen festen Platz in der deutschen Jazzszene erobert. Ihr Repertoire reicht von klassischen Standards des American Songbook über einfühlsame Balladen bis hin zu Soul - und das mit Gänsehautgarantie. Der Unnaer Musiker Uli Bär am Kontrabass, Andreas Griefingholt aus Köln und Sven Bergmann aus Hagen komplettieren das exzellent besetzte Quartett.