Drohende Insolvenz

Das Moers-Festival bangt zum zweiten Mal in knapp vier Jahren um seine Existenz. Nach Angaben der Moers-Kultur-GmbH schloss das Festival 2015 mit einem Defizit von 300.000 Euro ab.

„Wir sind in einer schwierigen finanziellen Schieflage“ - so formuliert es der seit 1. Januar amtierende neue Geschäftsführer der Moers-Kultur-GmbH Dirk Hohensträter. "Man sehe sich bestätigt, dass es notwendig und längst überfällig war, einen Geschäftsführer mit kaufmännischer Kompetenz zu bestellen," heißt es zu dieser Personalie aus Kreisen der Moerser CDU.

Nach einer schriftlichen Aussage reagierte Reiner Michalke sehr überrascht: Nach der Zusicherung des Bundes, das Festival für drei Jahre mit jährlich 150.000 Euro zu unterstützen, sei er von einer wirtschaftlichen Konsolidierung für die nächsten Jahre ausgegangen.

Man könnte daher zum jetzigen Stand eine komplette Absage des Festivals zu Pfingsten vom 13.-16. Mai nicht mehr ausschließen. Am heutigen Montag wollen die Stadt, die städtische Moers Kultur GmbH und die Leitung des Festivals weitere Einzelheiten mitteilen. Carmen Weist, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Moers Kultur GmbH, rechnet nicht vor dem 7. März mit einem Ergebnis, ob das 45. Moers Festival im Mai starten kann.

Die Bekanntgabe des Programms erfolgt aber wie geplant am kommenden Donnerstag. "Wir werden zu Beginn deutlich machen, dass das Programm nur unter Vorbehalt vorgestellt wird und die Situation erläutern", sagte Aufsichtsratsvorsitzende Carmen Weist. Ob eine Festival-Absage überhaupt wirtschaftlich ist, wird entschieden in Frage gestellt. Der Aufsichtsrat der Moers- Kultur-GmbH rechnet vor, dass eine Absage des seit vielen Monaten geplanten Festivals sogar mehr kosten würde als die Durchführung, nämlich circa 433.000 Euro.