Der Flügel als akustischer Körper
Hauschka und Kai Angermann in Recklinghausen
Der Pianist und Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka wurde in diesem Jahr für einen Oskar nominiert - für seine Filmmusik zum Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“. Aber zur künstlerischen Autentizität des Düsseldorfers gehört es weiterhin, als improvisierender Musiker vor einem Livepublikum aufzutreten. Am Mittwoch, 17. Mai gastiert er in Recklinghausen bei den Ruhrfestspielen im Duo mit dem Perkussionisten und Vibrafonisten Kai Angermann.
Für den Komponisten und Pianisten Hauschka liegt die Essenz seiner Kunst darin, sich im Experiment herauszufordern und immer weiterzuentwickeln. Im Zentrum seiner Studien und seines Schaffens steht der Flügel, den Hauschka als akustischen Körper immer neu erforscht und erweitert. Nicht weniger kreativ ist sein Kollege Kai Angermann, der neben Schlagwerk und Vibrafon auch Elektronik und Alltagsgegenstände zu seinem Instrumentarium zählt. Neben seiner Arbeit in verschiedenen Formationen, gilt Angermanns musikalisches Interesse Projekten, die die Musik mit anderen Kunstformen verbindet und interagieren lässt. Aber auch die Verbindung des klangvollen Körpers der Percussion und die elektronische Verfremdung akustischer Klänge bieten eine Vielzahl kreativer Ideen und musikalischer Umsetzungsmöglichkeiten.
Die beiden in Düsseldorf lebenden Künstler verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Neben ihrer Freude am Experimentieren teilen beide vor allem eine weitere große Leidenschaft: die musikalische Improvisation. Improvisation bietet Raum zum Erforschen. Das Unerwartbare und Nichtkalkulierbare werden zur kreativen Herausforderung dieser beiden Meister ihres Faches und ziehen das Publikum in ihren Bann.