Das Urviech ist wieder da

Heißer Konzert-Tipp für Kurzentschlossene! Morgen, also am Mittwoch, 26. Februar gibt es eine weitere Auflage der intensiven Liveauftritte des Trios Toxodon – und zwar im Wuppertaler ORT.

Das Toxodon, ein großer Pflanzenfresser, ist seit 13.000 Jahren ausgestorben, aber in Gedenken an dieses imposante Tier improvisiert sich seit fast zwei Jahren eine gleichnamige, aufregende Band nicht nur durch hohes Gras und weite Steppen, sondern auch durch angesagte Spielorte im Lande. Seit ihrer Open-Air-Bandgründung auf dem Moers Festival 2023 überleben Schlagzeuger Simon Camatta , E-Gitarristin Raissa Mehner und Vibrafonistin Salome Amend nur knapp, mithilfe von Elektronik und pliozänem Klimbim. Aus dem Dickicht auftauchende Themenköpfe und wildwüchsige Eigenkompositionen zwingen sie, sichere Trampelpfade zu verlassen. Toxodons kurze, aber muskulöse Beine endeten nicht ohne Grund dreizehig, sodass es uns noch heute gern als an-den-borstigen-Haaren-herbeigezogene Analogie zur Seite steht: Drei Zehen, drei Silben, drei MusikerInnen aus drei Städten verbinden Ruhrgebiet, Rheinland und Bergisches Land und schaffen einen tollkühnen Wust aus halb-aquatischen Klangsphären und schroffen Independent Felsen.

So viel zum „kreativen Überbau“ dieses Trios, der live auf der Bühne für harsche Klangmischungen aus rockigem Noise und raffiniert eingewobenem Vibrafonspiel gut ist - unter anderem. Auf jeden Fall hat im Fall von Toxodon wieder mal ein Festival etwas Bleibendes geschaffen: Nach den Moers-Session blieb bei Raissa Mehner (E-Gitarre), Salome Amend (Vibrafon) und Simon Camatta (Drums) die große Lust, gemeinsam live zu spielen: Alle drei sind auf den Bühnen in NRW (und weit darüber hinaus) sehr präsent. Unlängst begeisterten sie mit dem frischen Sound dieser Band das Publikum bei der Verleihung des Spielstättenprogrammpreises NRW im Dortmunder Domicil. Auch im Wuppertaler ORT waren sie schon mehrmals gern gesehene Gäste.

Raissa Mehner (E-Gitarre), geboren 1986 in Nordrhein-Westfalen studierte klassische Gitarre an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und vertiefte ihre Kenntnisse in Jazzkomposition und -arrangement. Mehner ist bekannt für ihre Arbeit mit verschiedenen Ensembles, darunter ihr eigenes Quintett "Raissa Mehner Deviation" und das Duo "wehnermehner".

Salome Amend (Vibrafon) ist eine vielseitige Musikerin aus Wuppertal. Sie studierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und ist in verschiedenen Musikrichtungen aktiv, von klassischer Musik über Jazz bis hin zu zeitgenössischer Musik. Amend ist Mitglied mehrerer Ensembles, darunter das Duo "double exposure" mit der Gitarristin Raissa Mehner.

Simon Camatta (Schlagzeug), geboren 1976 in Essen, ist ein deutscher Jazz- und Improvisationsmusiker. Er studierte Jazz an der Folkwang Hochschule Essen und hat mit zahlreichen bekannten Musikern und Ensembles zusammengearbeitet. Camatta ist Mitglied von "The Dorf" und spielt in verschiedenen Projekten wie "Camatta Monk" und "The Wisseltangcamatta".