Chance für Veranstaltungsbranche
Strategiepapier soll Veranstaltungen noch sicherer machen
Ein neues Strategiepapier soll die Sicherheit des Veranstaltungsbetriebes mit wenig Aufwand und bundesweit einheitlich gewährleisten. Zentral ist die Schaffung eines Online-Tools, das die Durchführbarkeit eines Events bewerten soll.
Das neue Strategiepapier (PDF) stammt von der Europäischen Gesellschaft für Hygieneschutz und Veranstaltungssicherheit und dem Research Institute for Exhibition and Live-Communication. Das in enger Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt entwickelte Papier soll Veranstaltungen in Corona-Zeiten einheitlich, transparent und nachvollziehbar bewerten.
Mindesvoraussetzung für Veranstaltungen
Ziel ist es, Gesundheitsbehörden Arbeit abzunehmen, Veranstalter/innen zu sensibilisieren und Events somit automatisch sicherer zu machen. Zu diesem Zweck wollen die Verfasser des Papiers ein Online-Tool anbieten, das auf den Internetseiten der Gesundheitsbehörden zu finden sein soll.
Die sechs Autoren empfehlen, dieses Bewertungssystem "als obligatorische Grundlage für zukünftige Veranstaltungen in die jeweiligen Landesverordnungen zu implementieren" und für Veranstalter/innen verpflichtend einzusetzen.
Dem Tool liegt ein 3-Säulen-Modell zu Grunde, mit dem das Risiko sowohl bei privaten als auch bei kleineren gewerblichen Events eingeschätzt werden kann. Für umfangreiche, gewerbliche Veranstaltungen ist das Modell als Orientierungsgröße gedacht, die Genehmigung sollte aber nochmals weiterführend mit länderspezifischen Parametern abgestimmt werden.
Die drei Säulen der "Öffnungsstrategie Veranstaltungswirtschaft"
Die erste Säule befasst sich mit der COVID-Situation am Veranstaltungsort, wobei beispielsweise die jeweilige Inzidenz berücksichtigt wird. Alle hierfür verwendeten Maßstäbe zur Einschätzung des Risikos sollen zuvor vom Gesundheitsamt definiert und automatisch ins System eingespielt und bewertet werden.
Säule 2 umfasst in zwei Abschnitten konkrete Veranstaltungsparameter, darunter die Fläche der Location in Quadratmetern, ob die Veranstaltung nur Außen oder in einem geschlossenen Raum realisiert wird und welche Schutzmaßnahmen erfolgen sollen, beispielsweise die Durchführung von PCR-Tests.
Die dritte Säule dient zur Erfassung von Rahmenbedingungen, darunter "die Anzahl der möglichen sogenannten Touchpoints", An- und Abreise und "Customer Journey". Die abgefragten Daten in den Punkten zwei und drei werden von den Veranstalter/innen selbst angegeben.
Positives Feedback auf Landesebene
Die anschließende automatische Gesamtauswertung soll den Veranstaltern und dem Gesundheitsamt mithilfe von Farbskalen dabei helfen, die Durchführbarkeit und Genehmigungsfähigkeit des Events zu bewerten und das bundesweit einheitlich, was das Konzept so innovativ macht.
Laut Informationen von Nico Ubenauf, Co-Autor der Studie und Mitgründer des Aktionsbündnisses AlarmstufeRot, gegenüber der MusikWoche soll das Modell bereits bei verschiedenen Landesregierungen präsentiert worden sein und "sehr gute Resonanzen" erhalten haben.