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Barbara Thompson is dead

kurzer Nachruf

London, 24.07.2022
TEXT: Heinz Schlinkert | FOTO: Eckhard Henkel

Die britische Saxofonistin Barbara Thompson ist Anfang Juli kurz vor ihrem 78. Geburtstag gestorben. Barbara war öfter in NRW zu sehen. Das Foto von Eckhard Henkel zeigt sie bei einem Konzert mit COLOSSEUM im Brückenforum in Bonn-Beuel am 1. November 2010.
Ich habe sie einmal im Bochumer Bahnhof Langendreer erlebt, als sie zusammen mit COLOSSEUM auftrat. Da hatte sie gerade Dick Heckstall Smith ersetzt, der kurz vorher gestorben war. Nun hat es sie selbst erwischt. Doch das ist ein beträchtliches Alter für eine Frau, die schon seit 25 Jahren an Parkinson erkrankt war und ihren scheinbar kerngesunden Ehemann und Drummer John Hiseman um vier Jahre überlebte. Über den Verlauf ihrer Krankheit und die Bedeutung der Musik steht ein längerer beeindruckender Film 'Barbara Thompson: Playing Against Time' im Netz.

Barbara wurde in Oxford geboren und studierte zunächst Klarinette, Flöte, Klavier und klassische Komposition. Doch dann wechselte sie zu Jazz und Saxofon und war u. a. bei Keef Hartley's Little Big Band dabei. Dann gründete sie ihre eigene Jazz-Rock-Fusion-Band "Barbara Thompson’s Paraphernalia“. Bei COLOSSEUM war sie anfangs nur im Studio dabei, später nach Heckstall Smith's Tod auch live.

Sie war 1975 auch an der Gründung des United Jazz and Rock Ensemble beteiligt zusammen mit Wolfgang Dauner, Albert Mangelsdorff, Charlie Mariano, Ack van Rooyen, Volker Kriegel, Eberhard Weber, John Hiseman u. a.
Das muss schon etwas ganz Besonderes gewesen sein: eine Frau im Jazz, die auch noch Saxofon spielt!

Foto: Eckhard Henkel / Wikimedia Commons / CCBY-SA 3.0 DE

Barbara Thompson Paraphernalia Temple Song Live 1979

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